Volltext: Bis Ende Juni 1915 ([1] ; 1915)

Straßenbauten. 
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Außerdem hat das Ministerium für öffentliche Arbeiten, um insbe¬ 
sondere auch den gleich nach Ausbruch des Krieges in eine Notlage geratenen 
Fabriksunternehmungeil der Maschinen- und elektrotechnischen Industriezweige 
eine Verdienstgelegenheit für ihr Personal zu schaffen, die Vergebung der 
inneren Einrichtung für den Neubau der Eichstation für Elektrizitätszähler niib 
Wasserverbrauchsmeffer in Wien im Erfordernisse von zirka 300.000 T veranlaßt. 
C. Ferner befindet sich für die Zwecke der verschiedenen Ressorts noch 
eine Reihe von Bauaktionen in Verhandlung, deren Gesamterfordernis sich 
zusammen auf zirka 29,000.000 K belaufen würde. 
Auf dein Gebiete des Straßenbaues erforderten die Kriegsereignisse 
vor allenr eine Fürsorge für die Erhaltung und die Wiederinstandsetzung der 
Straßen im Operationsranme, deren unaufschiebbare Notwendigkeit sich infolge 
der durch die zahllosen und teilweise sehr schweren Armeefuhrwerke hervor¬ 
gerufenen bebeitteubeu Inanspruchnahme und Abnützung des Straßenkörpers 
— insbesondere während der im Herbste 1914 aufgetretenen äußerst 
ungünstigen Witterung — sowie infolge der durch die kriegerischen Opera¬ 
tionen eingetretenen Zerstörung ergab. Zur Durchführung dieser Arbeiten 
wurden die den politischen Landesstellen zur Verfügung stehenden staatlichen 
Bauorgane herangezogen, während seitens der Heeresverwaltung entsprechende 
Geldmittel, ferner Lastautomobile llnd Fuhrwerke für den Schottertransport 
und Personenautomobile für den Jnspektionsdienst zur Verfügung gestellt worden 
sind. Weiter wurden durch das Ministerium für Landesverteidigung zu diesen 
Straßenarbeiten Transportmittel auf Grund des Kriegsleistungsgesetzes beigestellt. 
Die staatliche Bauverwaltung war darauf bedacht, die notwendigen 
Arbeiten durch die Beistellung zahlreicher Dampf-, Benzinmotor- und Pferde¬ 
straßenwalzen samt Zugehör aus anderen Kronländern wirksam zu fördern. 
Desgleichen wurde zur Ermöglichung einer raschen Schneeabräumung 
von den Straßenfahrbahnen eine große Anzahl von ärarischen Schneepflügen 
aus anderen Kronländern in das Operationsgebiet entsendet und eine erheb¬ 
liche Anzahl von neuen Schneepflügen, zu betreiben durch Lastautomobile 
oder durch Pferdegespanne, angeschafft. 
Hand in Hand mit der Fahrbahnherstellung ging auch die Verstärkung 
oder der Neubau zu schwacher. Brückenkonstruktionen im Operationsgebiete. 
Wegen der ungünstigen Beschaffenheit des im Operationsgebiete vor- 
findlichen Deckstoffes wurde die Beschaffung eines tauglichen Materiales aus 
Schotterbrüchen der benachbarten Kronländer ins Werk gesetzt. 
Im Rahmen der Aktion zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit im 
Hinterlande wurde die Ausführung von Rekonstruktionen an Reichsstraßen ange¬ 
ordnet und auch die Jnangriffnahnre der Ausführung nichtärarischer Straßen 
teils durch die Flüssigmachung bereits genehmigter Staatsbeitrüge, teils durch 
die Gewährung von Staatsbeiträgen zu neuen Projekten nach Möglichkeit 
gefördert. 
In der Erkenntnis, daß den amtlich festgestellten Arbeitslosen raschestens 
Arbeitsgelegenheit geboten werden mußte, wurden besondere Erleichterungen in 
der Projektsbeschaffung für die Notstandsstraßenbauten in dem Sinne zuge¬ 
standen, daß diese Bauten auf Grund von Projektsskizzen (allgemeine Lage- 
und Steigungsverhältnisse, charakteristische Querprofile) in Angriff genommen 
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