Volltext: Bis Ende Juni 1915 ([1] ; 1915)

12 
Ausnützung von Damps- 
und Motorpflügen. 
Ankauf von Säemaschinen. 
Vorräte an Ernte- und 
Dreschmaschinen. 
Nicht unerwähnt soll bleiben, daß die Bergung der Staatsgestüte und 
Staatshengstendepots aus den im Aufmarschraume befindlichen Stationen 
durchgehends rechtzeitig durchgeführt wurde. 
Förderung des maschinellen Betriebes in der Landwirtschaft. 
Um die vollste Ausnützung aller vorhandenen Dampf- und Motorpflüge 
zu sichern, wurden die landwirtschaftlichen Hauptkorporationen sowie die 
politischen Behörden aufgefordert, unter Einsetzung ihres ganzen Einflusses 
dahin zu wirken, daß die Eigentümer der Maschinen diese auch anderen 
Landwirten zur Verfügung stellen. Die Regierung stellte auch ihre Inter¬ 
vention für die Beschaffung von Kohle und Benzin in Aussicht. Außerdem 
wurden die politischen Bezirksbehörden beauftragt, die Enthebung von 
Maschinisten, welche bei landwirtschaftlichen Maschinen beschäftigt waren, vom 
Landsturmdienste zu beantragen. Die landwirtschaftlichen Korporationen wurden 
auch aufgefordert, bezüglich der tunlichsten Ausnützung aller vorhandenen Kar¬ 
toffelernte-, Säemaschinen, mehrscharigen Pflüge, mehrteiligen Eggen re. das 
Erforderliche zu veranlassen. Durch das Entgegenkommen der Firma Hofherr- 
Schrantz-Clayton-Shuttleworth wurde die Regierung in die Lage gesetzt, 
10 Dampfdreschgarnituren, welche von dieser Firma in uneigennütziger Weise 
vollkommen unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurden, landwirtschaftlichen 
Organisationen in verschiedenen Ländern zu überlassen. 
Mit dem Erlasse vom 24. Februar 1915, Z. 51071, erklärte die 
Regierung sich bereit, für den Ankauf von Säemaschinen, welche während 
der diesjährigen Anbauperiode von Landwirten, landwirtschaftlichen Ge¬ 
nossenschaften, Vereinen oder Gemeinden angekauft werden, Subventionen 
in jenen Ländern, beziehungsweise Landesgebieten zu bewilligen, wo die 
Landesverwaltung und die landwirtschaftlichen Hauptkörperschaften der Ver¬ 
wendung von Teilbeträgen aus dem Viehfonds zustimmten. Soweit der 
Regierung bisher bekannt wurde, wurden Subventionen für den Ankauf von 
mehr als 4000 Säemaschinen angesprochen, welchen allerdings nicht zur 
Gänze entsprochen werden kann, weil die von den erwähnten Faktoren für 
diesen Zweck gewidmeten Beträge limitiert waren. 
Im Hinblicke darauf, daß bei der Maschinensaat per Hektar mindestens 
50 Kilogramm Saatgetreide erspart werden und die Ausnützung einer 
Maschine für 100 Hektar mit Sicherheit angenommen werden kann, bedeutet 
der Ankauf von 4000 Säemaschinen eine Ersparnis von mindestens 
200.000 Meterzentner Saatgetreide. Da die Mehrfechsung bei Verwendung 
von Drillmaschinen auf mindestens 2 Meterzentner per Hektar zu veranschlagen 
ist, so bedeutet dies für die Ernte bei 4000 Maschinen einen Mehrertrag 
von 800.000 Meterzentner, also einen in diesem Jahre schon sehr ins 
Gewicht fallenden Produktionsgewinn. Hierdurch wurde nicht nur den Inter¬ 
essen der Landwirtschaft, sondern auch jenen der österreichischen Maschinen¬ 
industrie sehr gedient. 
Um mit Rücksicht auf den zur Zeit der Ernte zu erwartenden augen¬ 
blicklichen Bedarf an Ernte- und Dreschmaschinen über die an diesen Maschinen 
vorhandenen Vorräte Klarheit zu schaffen, wurde mit der
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.