Volltext: Bis Ende Juni 1915 ([1] ; 1915)

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Erfolg. 
kleinsten Abschnittes, also in Anteilen von Nominale 25, 50 und 75 K 
erwerben können und vom Tage des Ankaufes an die auf diese Anteile 
entfallenden Couponzinsen genießen. Über die erworbenen Anteile stellt das 
Postsparkassenamt besondere Rentenbücher aus und eröffnet jedem Inhaber 
eines solchen Rentenbuches ein eigenes Konto. .Alle Durchführungen, Ankäufe 
und Verkäufe sowie Verwahrung und Verwaltung erfolgen kostenlos. 
Auch die Verwalter von Fonds, Stiftungen und anderen Vermögen- 
schäften unterstützten die Kriegsanleihe durch Verwendung ihrer disponiblen 
Mittel, insoweit es mit den primären Aufgaben dieser Zweckvermögen ver¬ 
einbar war. Für die Belehrung und Aufklärung der Bevölkerung wurde 
gesorgt. Zahlreiche über ein reiches Einkommen verfügende Korporationen, 
Unternehmungen, Anstalten, und Gesellschaften sowie die Besitzer großer Ver¬ 
mögen, insbesondere auch die Staatslieferanten, welche während des Krieges 
große und sehr gewinnbringende Aufträge auszuführen hatten, lvurden zur 
Beteiligung an der Kriegsanleihe aufgefordert. Die verschiedenen Behörden 
wurden in den Dienst der Anleihe gestellt, um die möglichst glatte Abwicklung 
zu ermöglichen. 
Eine überaus wertvolle Unterstützung hat die Finanzverwaltung seitens 
der Geistlichkeit und des Lehrpersonales gefunden, welche durch den Hinweis 
auf die idealen Ziele, denen die Anleihe dient, den Erfolg der Kredit¬ 
operation wesentlich förderten. In wirkungsvoller und verdienstlicher Weise 
hat die Presse durch Aufrufe und eingehende Besprechungen das Interesse an 
der Kriegsanleihe in allen Bevölkerungsschichten zu wecken und zu beleben 
verstanden. 
Durch dieses Zusammenwirken zahlreicher Faktoren unterstützt, haben 
unter der Führung des Postsparkassenamtes, welches die Aktion vorbereitete, 
organisierte, leitete und abwickelte, die Kreditinstitute ihre Organisation, 
ihre Erfahrungen und ihre finanziellen Beziehungen mit größter Hingebung 
in den Dienst der Anleihe gestellt und außerordentliche Zeichnungserfolge 
erzielt. Das Ergebnis der Anleiheoperation war ein über alle Erwartungen 
großartiges. Schon nach der vom Postsparkassenamte in der „Wiener 
Zeitung" vom 23. Jänner 1915 verlantbarten Zusammenstellung waren 
418.741 Zeichnungen auf die Kriegsanleihe erfolgt, welche einen Nominal¬ 
betrag von 2.135,527.300 K umfaßten. Das Subskriptionsergebnis ist in 
der nachfolgenden Tabelle in seiner Zusammensetzung näher dargestellt. 
Infolge nachträglich noch hinzugekommener Zeichnungen in der 
Höhe von 65,219.600 K hat sich der Gesamtbetrag der Anleihe auf 
2.200,746.900 K mit einem Erlöse von 2.145,728.227 K 50 h erhöht. 
Bei der gewaltigen Höhe des Zeichnungsbetrages mußte es besondere 
Befriedigung gewähren, daß auch die Eiuzahlungen auf die Anleihe sich 
überaus günstig abwickelten. Dabei ist die Inanspruchnahme der Österreichisch¬ 
ungarischen Bank und der Kriegsdarlehenskasse eine weit geringere gewesen, 
als erwartet worden war, und auch die Lombardierungen bei den übrigen 
Finanzinstituten haben die herrschende Geldflüssigkeit nicht beeinträchtigt. 
Mit außerordentlich großen Zeichnungen haben sich insbesondere die 
Finanzinstitute, dann aber auch Industrie-, Handels- und Verkehrsunter¬ 
nehmungen an der Kriegsanleihe beteiligt. Sehr rege war die Beteiligung 
der Sozialversicherungsinstitute an der Zeichnung (Unfallversicherungsanstalten,
	        
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