Volltext: Bis Ende Juni 1915 ([1] ; 1915)

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Feldpost. 
Außer diesen, die Ausübung der Fischerei selbst betreffenden Ma߬ 
nahmen wurde unseren Seefischern, die durch die Kriegsverhältnisse in eine 
Notlage geraten waren, die Möglichkeit geboten, sich durch Arbeiten, die mit 
dem Fischereigewerbe im Zusammenhang stehen, den Lebensunterhalt zu 
erwerben. So wurde den Fischern von Lussingrande das zur Anfertigung 
eines Winterzugnetzes und einer entsprechenden Anzahl von Standnetzen er¬ 
forderliche Material zur Verfügung gestellt. Für die Anfertigung dieser Netze 
erhielten die Fischer einen Tageslohn von 1 K 50 h. In Veglia wurde 
eine Hilfsaktion durch Bau eines Äufholstapels für Fischereibarken in Angriff 
genommen, wobei die Arbeit ausschließlich an unbeschäftigte Fischer gegen 
einen Tageslohn von 2 K zur Vergebung zu gelangen hat. 
Soweit durch die mit dem Seefischereigewerbe zusammenhängenden 
Arbeiten der Notlage der Seefischer nicht abgeholfen werden konnte, wurde 
diesen Gelegenheit gegeben, durch andere Arbeiten den für ihren Lebens¬ 
unterhalt nötigen Verdienst zu erwerben, so durch die als Notstandsaktion 
für die Fischer gedachte Ausbesserung der Riva di Porto in Jsola. 
SermrMvrrstchrrung. 
Laut des neuen Seeunfallversicherungsgesetzes vom 11. Februar 1913, 
R. G. Bl. Nr. 25, Artikel VII, fallen die Beiträge zur Unfallversicherung 
der Seeleute zur Gänze den Unternehmern der versicherungspflichtigen See¬ 
schiffahrtsbetriebe zur Last. 
Infolge der kriegerischen Verwicklungen sind nun zahlreiche Fahrzeuge 
abgerüstet oder zum Stilliegen genötigt. Bei diesen Schiffen sind naturgemäß 
die Verhältnisse der Schiffsbesatzung wesentlich andere als beim Vollbetrieb 
der Schiffe. Dies wird bei den Unfallversicherungslasten, die den Unter¬ 
nehmern der abgerüsteten und stilliegenden Schiffe auferlegt werden, in ent¬ 
sprechende Berücksichtigung gezogen. 
Brrrfxost. 
Zur Vermittlung vor allem des Nachrichtenverkehres von und zu der 
Armee im Felde und der Flotte wurde seitens des Kriegsministeriums die 
Feldpost aufgestellt. Die Mitwirkung der österreichischen Postverwaltung hierbei 
bestand in der Beistellung des Personals (gegen 400 Beamte und gegen 
400 Diener), der Fuhrwerke und der sonstigen Ausrüstung für die General¬ 
feldpostdirektion, zwei Armeepostdirektionen und für zirka 200 Feldpostämter. 
Über den Umfang des von der Feldpost vermittelten Nachrichtenver- 
kehres gibt die Tatsache ein Bild, daß von der Feldpostsortierstelle Wien an 
einem Tage (12. Jänner 1915) 145.000 Briefe und Karten und etwa 
8000 Drucksachen abgefertigt worden sind. 
Durch Verhandlungen mit der deutschen Postverwaltung wurde der 
Verkehr zur deutschen Feldarmee aus Österreich und der Verkehr aus 
Deutschland zu den österreichisch-ungarischen Truppen durch Vermittlung 
der k. u. k. Feldpost ermöglicht.
	        
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