Volltext: Bis Ende Juni 1915 ([1] ; 1915)

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angestellten die ihnen seitens der Staatseisenbahnverwaltung kostenlos zur 
Verfügung gestellte Schafwolle im Gewichte von 25.351 Kilogramm zu 
101.865 Bekleidungsstücken verarbeitet, deren größter Teil im November 
1914 bis an die Front gebracht wurde. 
Der Jnvalidenschutz wurde im Bereiche der österreichischen Eisenbahnen 
von: Eisenbahnminister durch eine zu Beginn 1915 abgegebene Zusicherung 
auf die Grundlage gestellt, daß allen kriegsverletzten Eisenbahnern, ein¬ 
schließlich der Arbeiter, der Wiedereintritt in den Dienst ermöglicht werden soll. 
Die Ausheilung kriegsverletzter Eisenbahner, insbesondere jener,- welche 
zur Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit eines Gliederersatzes (Prothese) 
oder einer orthopädischen Behandlung bedürfen, ist Gegenstand einer 
Standesfürsorge, zu deren Durchführung sich das gesamte Staatsbahnpersonal 
mit größter Opferfreudigkeit zusammengeschlossen hat. 
Die Summe der Widmungen betrug an Beiträgen der Staatseisen¬ 
bahnbediensteten rund 300.000 K, an Spenden der Privatbahnverwaltungen, 
der Kriegshilfsailsschüsse, der Privatbahnbedienstetell und sonstiger Förderer 
über 90.000 K. Hierdurch wurde ein Grundstock von Mitteln geschaffen, aus 
dem vorerst in Wien, XIX., Hohenwartplatz Nr. 5/6, das Genesungsheiln für 
kriegsverletzte Eisenbahner errichtet wllrde, 31t dessen Aufgaben auch eine der 
Art der beabsichtigten Wiederverweildung entsprechende Schulung der Pfleglinge 
in allgemeiner und in eisenbahnfachlicher Beziehung, die zahnärztliche Behand¬ 
lung der Pfleglinge lute auch die Unterbringung kriegsverletzter und kriegs¬ 
kranker Beamter in Bädern und Lungenheilstätten gehört. 
Die Wiederverwendung der Verletzten auf entsprechenden Posten, und 
zwar nach Tunlichkeit auf bem zuletzt versehenen Dienstposten, jedenfalls 
aber mit den zuletzt bezogenen ständigen oder Taglohnbezügen, wird fall¬ 
weise verfügt. 
Bergung der Handelsschiffe. 
Bei Ausbruch des Krieges befand sich naturgemäß die überwiegende 
Anzahl der österreichischen Schiffe weiter Fahrt ferne von der Heimat. Es 
war mit großen Schwierigkeiten verbunden, die möglichst rasche und' unge¬ 
fährdete Heimdirigierung dieser Schiffe, beziehlmgsweise deren Jnstradierung 
in neutrale Häfen durchzuführen. Durch zweckmäßiges Zusammenwirken der 
Organe der Reedereien sowie jener des auswärtigen Ressorts und des 
Handelsrefforts (Seeverwaltung) gelang es, 66 Schiffe in neutrale Häfen 
zu bringen, 126 ins Inland zu dirigieren, beziehungsweise daselbst zu 
bergen; von insgesamt 216 Schiffen weiter Fahrt und großer Küstenfahrt 
fielen 24 in feindliche Hände. Das Gesamtergebnis ist demnach ein günstiges 
zu nennen, um so mehr, als die heimgekehrten Schiffe wertvolle Ladungen 
(darunter auch Getreide) mitbrachten, die der heimischen Wirtschaft Nutzen 
leisteten. Seit Ausbruch des Krieges mit Italien sind allerdings als in 
feindlicher Gewalt befindlich weitere 17 solcher Schiffe, die italienische Häfen 
als neutrale Plätze aufgesucht hatten, hinzuzurechnen.
	        
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