Volltext: Bis Ende Juni 1915 ([1] ; 1915)

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Oohlentransport. 
Approvisionierungszüge. 
war, durch verschiedene Hilfsmittel wie Erstreckung der Rübenkampagne, Ver¬ 
wendung von niederbordigen Wagen (wobei durch entsprechende Tarifma߬ 
nahmen Schädigungen der Verfrächter hintangehalten wurden), Einstellung 
von Turnusgüterwagen sowie von 1100 offenen Leihwagen in den staat¬ 
lichen Fuhrpark, Vorsorge getroffen. So war schon Ende November die Rübe 
allenthalben aus dem Boden genommen und Mitte Dezember der größte Teil 
der Rübe den Fabriken zugeführt. (Gegenüber 216.877 Wagen des Vorjahres 
wurden in der abgelaufenen Herbstkampagne 181.809 Wagen Rübe ver¬ 
frachtet, wobei in der Ziffer des Vorjahres die in Galizien verfrachteten 
23.200 Wagen Rübe enthalten sind.) 
Ebenso wurden für die Einbringung der Ernte, insbesondere der Obst¬ 
und Weinernte in Südtirol und Istrien, sowie für die Zufuhr von Lebens¬ 
mitteln aus Ungarn besondere Vorsorgen getroffen. 
Behufs Ermöglichung einer vielseitigen Ausnützung der allein zur 
Verfügung stehenden offcnett Güterwagen wurde die Bedeckung derselben 
mit einem leichten Dachpappe- oder Bretterdach und deren Einstellung in 
bestimmten Turnusverkehren gestattet. 
Auch für die Bedarfsbedeckung in den Kohlenrevieren und die Wagen¬ 
gestellung für Approvisionierungsgüter, insbesondere für Salz, wurden 
besondere Maßnahmen vorgekehrt. Behufs Deckung des Kohlenbedarfes mili¬ 
tärisch wichtiger Betriebe wurde im Wege der im Ministerium für öffent¬ 
liche Arbeiten gebildeten Kohlenversorgungskommission eine Rangordnung der 
zu versorgenden Betriebe hinsichtlich der Wagenbeistellung festgesetzt und nach 
Maßgabe der Verfügbarkeit der Wagen die bevorzugte Beistellung durch¬ 
geführt. Mit den verbündeten und neutralen Staaten wurden behufs glatter 
Abwicklung des gegenseitigen freien Wagenverkehres Vereinbarungen getroffen. 
Als wichtige Aktion ist die Versorgung der Stadt Wien mit Kohlen anzu¬ 
führen, für die durch entsprechende Wagenbeistellung, Umleitung des Verkehres 
über militärisch weniger beanspruchte Linien und Dezentralisierung des Kohlen¬ 
verschleißes ein stetiges Steigen der Lagerbestände erreicht wurde. (Am 
11. November 1914 64.794 Tonnen, am 21. Jänner 1915 108.346 Tonnen 
bei einer Tagesausfuhr von durchschnittlich 8000 Tonnen.) 
Behufs. Vermehrung des Wagenparkes wurden von der Ersten 
Eisenbahnwagen-Leihgesellschaft 1100 offene und 429 gedeckte Wagen 
wieder und 283 offene Wagen neu angemietet; ferner von der Öster¬ 
reichischen Eisenbahn-Verkehrsanstalt 522 offene Leihwagen neu ange- 
unetet, weiter 1285 Personenwagen, 165 Dienstwagen, 3000 offene und 
5520 gedeckte Güterwagen sowie 1000 Deckplachen neu beschafft, beziehungs¬ 
weise bestellt. Zur Unterstützung des Fleischbezuges sowie zur Erleichterung 
des Milchtransportes wurden Kühlwagen zur Verfügung gestellt. 
Skations- und Fahrdienst. 
Unmittelbar nach Verlautbarung der Mobilisierung wurden zum Zwecke 
einer ausreichenden und rechtzeitigen Versorgung der größeren Städte mit 
den notwendigen Approvisionierungsgütern, namentlich mit Milch, auf den für 
militärische Transporte nicht in Anspruch genommenen Zugstraßen Appro-
	        
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