Volltext: Feldmarschall Ernst Rüdiger Graf Starhemberg

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Märsche und Operationen der kaiserlichen Hauptarmee. 
„Munition bey Leibesstrass, undt so lieb einem seine Ehre, verwahren 
„und Conserviren, derentwegen die Veltwebel alles ernstes ermahnet 
„werdten, die Bursch zum öfftern zu visitiren, auch sollen die Velt- 
„webel die Jenige, so noch plumb und unerfahren im exerciren 
„seyn, absonderlich undt alleiil offtmahl exerciren lassen, daß bey 
„vorfallender occasion keine Confusion geschehen möchte. 
„14. Schlüßlichen werden die Herren Officirer Ihren unter- 
„gebenen und krank befindlichen Leutten, nebst reichung, sowohl ailch 
„denen gesunden Ihres gewöhnlichen Wochengelts, mit aller Möglich 
keit und notthurft an Handt zu gehen ermahnet, aufs daß dieselbe 
„erhalten, undt Ihnen dadurch nicht allein vor Gott ein verdienst, 
„sondern auch bey solchen Leutten eine affection zuwachse. Kays. 
„Veltlager den 23. May ^nno 1683." 
Nach Röder's Feldzüge des Markgrafen Ludwig Wil 
helm von Baden gegen die Türken, Carlsruhe 1839, I. Band, 
Urkunden Seite 141, ist dieses aus dem genannten Werke ent 
nommene Aktenstück im Original-Manuscripte ohne Namensunter 
schrist, dessenungeachtet aber ist mit Sicherheit anzunehmen, daß 
diese Verordnung — gleich der früher citirten (Seite 57), welche 
die Unterschrift trägt — ebenfalls vom Befehlshaber des kaiserlichen 
Fußvolks, FZM. Grafen Ernst Rüdiger Starhemberg, er 
lassen wurde. 
Die kaiserliche Hauptarmee war über Komorn und Gran gegen 
Raab vormarschirt, und es hatten deren Streifpartieen auf dem 
Thomasberg bei Gran am 30. Mai mit den aus diesem Platze 
ausfallenden 2000 Türken ein Gefecht bestanden, wobei diese einen 
Verlust von 800 Mann erlitten nebst mehreren Gefangenen, die 
Kaiserlichen aber mit reicher Beute, namentlich an schönen Pferden, 
wieder bei der Armee einrückten. Anfangs Juni rückte die Haupt 
armee gegen Neuhäusel, welches, wie es hieß, eine schwache Besatzung 
habe, und erschien am 3. unvermuthet vor dieser Festung; doch die 
Türken brannten die Vorstädte nieder und eröffneten ein heftiges 
Geschützseuer von den Wällen aus gegen die anrückenden kaiserlichen 
Truppen. FZM. Graf Starhemberg ließ die Arbeiten zu einem 
ersten Angriff sogleich beginnen, welche auch Nachts fortgesetzt wurden.
	        
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