Volltext: Feldmarschall Ernst Rüdiger Graf Starhemberg

52 
J'örgers Gutachten. 
„in welchem Zustand das stehende und Hülfsmilitär MÜ68 xi'N6- 
„siäiarins und 8u68icUai'iu8 in der Wallachei sich befindet. — Die 
„Kammer hat allsogleich zu sehen, wie sie noch diesen Winter einen 
„großen Borrath von Getreide beischaffe für die Armee, da auf den 
„künftigen Ertrag auch der reichsten Getreideböden nicht zu rechnen 
„ist, weil selbe vor der Zeit entweder vom Feinde, oder von Euer 
„Majestät aus Kriegsursachen verwüstet werden könnten. Ebenso ist 
„es mit der Fütterung der Pferde; sollte dies, wie es fast den An 
schein hat, vernachlässigt werden, so kann man eine Hungersnoth ge 
wärtigen. Aus Polen ist nichts zu erwarten, weil durch den Verlust 
„von Ober-Ungarn der Weg nicht mehr offen, und die Donau gar 
„leicht bei Krems von den Türken gesperrt werden kann; 80.000 
„Mann verzehren viel und fremde Völker nicht wenig. Desgleichen 
„soll die Hofkammer bemüht sein, die Bewaffnung in vollkommenen 
„Stand zu setzen, damit sonderlich an Munition, Schiffen u. s. w. kein 
„Mangel sei. Die Obliegenheiten des Hofkriegszahlamtes sollen nicht 
„mehr verabsäumt, noch mit denen des Feldkriegszahlamtes verwechselt 
„werden, woraus großes Unheil entsteht. Die Geldmittel hiezu be 
stehen in der Türkensteuer, den bevorstehenden Landtagen, Anticipa- 
„tionen der Kammer und in fremder Hülfe." ') 
Graf Jörger bemerkt hiebei gehorsamst, daß, wenn nicht Pro 
viant, Munition und Rekruten ordnungsmäßig herbeigeschafft würden, 
der Kaiser mehr Obersten als Regimenter und für die nothwendigen 
ersten Ausgaben nicht genug Mittel haben wird. 
/ 
Zum Oberfeldherrn der aufzustellenden kaiserlichen Armee 
wurde der zum General-Lieutenant ernannte Herzog Carl von 
Lothringen, und als Sammelplatz derselben, zur beabsichtigten 
kaiserlichen Heerschau, der Ort Kittsee nächst Preßburg bestimmt. 
— Am 20. April 1683 reiste der FML. Graf Rabatta zur Aus 
stellung eines Lagers dahin ab, dem am 26. der Herzog von 
*) Papst Jnnocenz XI. übersandte sogleich bei Nachricht der türkischen 
Kriegserklärung 1,200.000 Kronen durch den Cardinal Cibo mit dem Versprechen 
erneuerter Subsidien.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.