Volltext: Feldmarschall Ernst Rüdiger Graf Starhemberg

Thätigkeit Starhernbergs. — Rückblick. 
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Anerkennung Kaiser Leopold I. erwarben und das Ansehen derselben 
fortan sehr erhöhten. 1684 wurde ihnen eine Schießstätte in der 
Gegend der heutigen Alserstraße, und 1689 den Scharfschützen unter 
Verleihung besonderer Privilegien eine andere Schießstätte in der 
Währingerstraße, an der Stelle der heutigen Gewehrfabrik, eingeräumt. 
Der ueue Stadt-Coiuinaudaut Gras Star he mb erg 
widmete seine volle Aufmerksamkeit und Thätigkeit insbesondere der 
Befestigung der Residenzstadt, leider scheiterten viele seiner zweck 
mäßigsten Entwürfe an der Leere der Cassen. Doch erzählt uns 
Schenkels Diarium Leopoldi 1702, 36 und 85: daß FML. 
Graf Starhemberg am 2. Mai 1681 den Festungsbau um die 
ganze Stadt Wien eifrig fortzusetzen befahl; es mußten bei allen 
Thoren Brücken angebracht werden, damit man schwere Geschütze 
überführen und leichter in die Außenwerke bringen könne, ebenso 
wurden die Außenwerke, welche bisher von Wasen angefertigt waren, 
von nun an mit Quaderstücken und Ziegelsteinen eingefaßt. 
Wir nähern uns jetzt der Glanzepoche in Ernst Rüdiger 
Starhembergs viel bewegtem, ruhmvollen Leben: es ist jene, wo er 
durch die Vertheidigung Wiens, wie der Geschichtschreiber Majlath 
so treffend sagt: „die letzte Sturmfluth des Islam von Europa ab 
wehrte!" — Die harte Belagerung und die tapfere Vertheidigung 
der deutschen Kaiserstadt an der Donau sind ein weltgeschicht 
liches Ereign iß, und ehe wir zur Schilderung dieses wichtigen 
Abschnittes in der biographischen Skizze unseres Helden 
schreiten, sei uns ein flüchtiger Rückblick und eine kurze Umschau 
auf die damalige Lage des heutigen österreichischen Kaiserstaates 
gestattet. 
Der durch Montecuccolis Sieg bei St. Gotthard 1664 her 
beigeführte zwanzigjährige Waffenstillstand, der sogenannte Vüsvarer 
Friede, nahte seinem Ende. Um die Pforte zur Erneuerung des 
selben zu bewegen, hatte Kaiser Leopold I. den Grafen Albrecht 
Caprara (Bruder des spätern Feldmarschalls) als kaiserlichen Jnter- 
nuntius nach Constantinopel gesendet. Derselbe ging mit einem Ge 
folge von 60 Personen auf 17 Schiffen am 3. Februar 1682 von
	        
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