Volltext: Feldmarschall Ernst Rüdiger Graf Starhemberg

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Feldzug 1677. 
die Herstellung Ernst Rüdiger Starhcmbergs nicht so schnell er 
folgt, als man Anfangs hoffte, und es war dem Helden nicht ge 
gönnt, bei der Einnahme Philippsburgs anwesend zu sein, welche vor 
zubereiten er durch seine entschlossene und umsichtige Thätigkeit eifrig 
mitgewirkt hatte; dagegen machte derselbe, in der Hauptarme«: 
des Herzogs von Lothringen eingetheilt, die Feldzüge der beiden 
nächsten Jahre 1677 und 1678 mit. 
Am 6. April 1677 musterte der Oberfeldherr Herzog von 
Lothringen die kaiserliche Armee bei Oppenheim. Sie war 41.000 
Mann stark und bestand aus 17 Infanterie-, 18 Cürassier-, 4 Dra 
goner und 3 Croaten-Regimentern. Am 12. und 13. April überschritt 
dieselbe den Rhein, am 24. die Saar, erreichte am 30. Longroh in 
Lothringen und war am 13. Juni bis Pont-a-Mousson vorgerückt. 
Der Herzog von Lothringen konnte sich aber mit dem in den 
Niederlanden operirenden Prinzen von Onanien nicht in Verbindung 
setzen, da sich das französische Heer unter Marschall Cregui 
zwischen Beiden eindrängte und durch Verwüstung der vorliegenden 
Landschaften das Vorrücken unmöglich machte. — Aus diesem Grunde 
ging die kaiserliche Armee nach dem Elsaß zurück, wo sie sich mit der 
unter den Befehlen des Herzogs von Sachsen-Eisenach stehenden 
Reichsarmee vereinigte. Mitte August lagerten die beiden verbündeten 
Truppen in der Nähe von Basel, wo sie am 24. einen feindlichen 
Angriff abzuwehren hatten. Am 7. September verließ die alliirte 
Armee ihr Lager, da inzwischen der Feind bedeutende Verstärkungen 
erhalten hatte und auch der Marschall Cröqui im Anmärsche war, 
und marschirte nach dem Elsaß, wo es beim Dorfe Kochersberg zwischen 
Straßburg und Zabern nochmals zu einem scharfen Gefechte kam. — 
Bei Mittelhausen bezog die Armee abermals ein Lager. Der Herzog 
von Lothringen schickte bald nachher den FM8. Grafen Star Hem 
berg mit 6000 Mann nach Saarbrücken zur Sicherung der Winter- 
Ludwig von Baden mit der Siegesnachricht an das kaiserliche Hoflager ab. 
Derselbe langte am 22. September in Wien an. Kaiser Leopold verordnete ein 
öffentliches Dankfest, das am 29. in der Michaelerkirche durch seine persönliche 
Anwesenheit beehrt wurde. Markgraf Ludwig von Baden erhielt in An 
erkennung seiner während der Belagerung geleisteten Dienste die Oberst-Jnhaber- 
stelle eines Fußregiments (1809 reducirt als Churfürst von Würzburg Nr. 23).
	        
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