Volltext: Feldmarschall Ernst Rüdiger Graf Starhemberg

Ernst Rüdiger Starhemberg wird verwundet. 
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Truppen aus; sie wurden aber von den Lodronischeu Kroaten tapfer 
zurückgewiesen. — Nach wenigen Tagen war das Wasser wieder 
zurückgetreten. Das Geschütz wurde am 25. Juli auf der Starhem- 
bergischen Seite wieder an seine vorigen Stellen gebracht. Da es 
grvßtentheils über das freie Feld eingeführt werden mußte, so spielten 
die Festungsgeschütze unaufhörlich dagegen und die ganze Nacht sausten 
die Kugeln über den Köpfen der Belagerer. Man war mit der Aus 
besserung der durchs Wasser beschädigten Laufgräben vollauf be 
schäftigt. FML. Graf Starhemberg wurde am Arme schwer ver 
wundet und mußte nach Speyer gebracht werden. In Neionili 
Isolation oder Zeitungen von unterschiedlichen Orten Aufs das 
Jahr 1676 lüttm-a I st Nummer 32 heißt es in einem Berichte aus 
dem kaiserlichen Feldlager von Philippsburg wörtlich: „Vorgestern ist 
General Starnberg in den Approchen, durch den Armb geschossen 
worden, weil aber das Bain nicht verletzt, wil selbiger in Kurtzem 
wider darbey sein." Starhembergs Kommando übernahm General- 
Major Baron von der Lehen. -- Wenige Tage später wurden 
in den Laufgräben bei Besichtigung der Belagerungsarbeiten der 
FZM. Prinz Pio von einer Kanonenkugel tödtlich getroffen, FML. 
Marquis Grana und Oberst Graf Mansfeld verwundet. — 
Es kam zu blutigen Kämpfen, theils Ausfällen von Seite der Be 
satzung, theils Stürmen der Belagerer, ohne daß der Herzog von 
Luxemburg der bedrängten Festung nur einmal einen wesentlichen 
Beistand leisten konnte, noch bei der Vortheilhaften Stellung der kaiser 
lichen Beobachtungsarmee eine in ihrem Ausgang zweifelhafte Schlacht 
gegen den Herzog von Lothringen wagen wollte, und zuletzt 
wegen Mangel an Subsistenz sich gegen Landau zurückziehen mußte. 
— Unter all' diesen schwierigen Umständen, ohne Hoffnung auf baldigen 
Entsatz, capitulirte der tapfere Commandant von Philippsburg du 
Ferrh am 9. September und übergab am 16. den Platz, welchen am 
18. Oberst Baron Strein mit 3000 Mann besetzte. Leider war 
*) Im kaiserlichen Lager gab man ein Freudenfeuer aus 80 Geschützen 
und in der Festungskirche wurde sogleich nach der Einnahme ein feierliches 
vtznni celebrirt. Darauf wurden Bauern zur Aplanirung der Laufgräben re- 
quirirt und zur Herstellung der Festungswerke geschritten, die bald ihre vorige 
Haltbarkeit erhielten. Der Herzog von Lothringen fertigte den Markgrafen
	        
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