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Dichtungen neuerer Zeit. 
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Wir haben hiemit Dichtungen, Lieder und selbst ein dramatisches 
Werk jener Zeit, welche Rüdiger Starhemberg feiern oder- 
rühmlich erwähnen, aufgezeichnet. — Gewinnen dieselbell sowohl in 
culturhistorisch als etymologischer Hinsicht einiges Interesse, so liegt 
aber auch in der unter dem frischen Eindrücke der Ereignisse 
hervorgegangenen urkräftigen Volkspckesie eine Ergänzung zu den 
von uns angeführten Urtheilen der Historiker über Starhemberg, 
den unerschrockenen Vertheidiger Wiens, welches lauter für dessen 
Ruhm und Verdienst spricht, als alle spätern, von der Zeit abge 
blaßten und meist vom Neide und Mißgunst seiner zahlreichen Gegner 
dictirten Aussprüche! — In neuerer Zeit sind mehrere Dichtungen 
auf Rüdiger Starhemberg erschienen. Das treffliche Wnrz- 
bach'sche Lexikon, Band XXXVII, Seite 164, sagt darüber: „daß 
die Dichtung einem Geschlechte gegenüber, das einen Ernst Rüdiger, 
einen Guido in seinen Reihen zählt, nicht teilnahmslos geblieben 
sei", und die Vertheidigung Wiens unter Ernst Rüdiger wäre wieder 
holt Gegenstand dramatischer Bearbeitung gewesen; so habe ein öster 
reichischer Dichter, Namens Reinhold Eduard Hahn, das historische 
Drama: „Starhemberg oder die Bürger von Wien" im Jahre 
1865 veröffentlicht, und Ferdinand Stamms habe im Pulte ein 
Drama liegen, betitelt: „Graf Starhemberg". 
In kleineren Poesien wurden Ernst Rüdiger, dessen Sohn 
Reichard und Neffe Guido gefeiert, so „Rüdiger von Starhem 
berg" von Johann Gabriel Seidl; „Der Tag von Szalankamen 1691", 
worin Or. Rudolf Puff den Heldentod Reichard Starhem 
bergs besingt; ebenso „Guido von Starhemberg, Wiens Fabri- 
cius 1683", von T. Pietz nigg. 
Im II. (poetischen) Theile des Vaterländischen Ehren 
buches des Reichsfreiherrn Albin von Teuffenbach, Seite 456, ist 
ein Gedicht ans Rüdiger Starhemberg, ans der Reimchronik: 
„Das belagerte Wien" von Ludwig Ritter von Mertens, sowie 
Seite 457: „Guido von Starhemberg", eine historische Ballade von 
i) Ferdinand Stamm, Schriftsteller, geboren 1813, siehe von Wurz 
bach, XXXVII. Band, Seite 108.