Volltext: Feldmarschall Ernst Rüdiger Graf Starhemberg

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Dichtungen und Lieder auf Rüdiger Starhemberg. 
Profoß. 
„Ja! damals wurde vollbracht 
„das Urtheil über Ihn, als au den Galgen hiengen 
„zwey, welche brieff an Feind längst wollten überbringen 
„So wurde auch gestrafft von einem Edlen Rath, 
„der ohnlängst Eselssleisch am Markt verkauffet hat." 
Graf. 
„Hat man auch Katzenfleisch verkaufst, wie ich gehöret?" 
Der Erste Soldat. 
„Ja! was thut man wohl nicht, wann alles aufgezehret, 
„da nimmt man, was man hat; doch kann ich sagen nicht, 
„daß Uns an Brot und Wein noch irgend was gebricht, 
„das Fleisch ist zwar gesucht, doch kan man es auch haben. 
„Wol dem, der sich nur kan mit Brot und Wein erlaben." 
Graf. 
„Doch wundert mich, daß an Johann Enthaubtungs Liecht 
„das sonsten ominös den Türcken, solche nicht 
„was wichtiges vollbracht?" 
Der Zweite Soldat. 
„Ja wann Sie nicht der Regen daran verhindert hätt." 
Graf. 
„Da ist nichts dran gelegen, 
„wir achten sie nicht mehr, weil Unser Wienner-Stadt 
„anstatt der Beßtien, umringt des Höchsten Gnad. 
„Es ist unglaublich fast, wie Unsere Sie haben 
„so offt, und zwar beglückt, geschlagen aus dem Graben, 
„worin viel 1000 schon gebissen in das Graß 
„die ander hat erwürgt der düstre Menschen-Fraß. 
„Indessen stecket Ihr auf die erhöhte Wälle 
„die Köpff der Beßtien, damit daraus erhelle, 
„daß wir den Hunden gleich Sie achten insgesamt, 
„Weil Unser aller Hertz ist wider Sie entflammt. 
„Wir wollen, wer da hat Lust etwann auszufallen, 
„frey stellen, daß Er mög' ausfallen nach Gefallen, 
„weil der Entsatz, ye noch eh zwey Tage sind 
„verstoßen, folgen wird: So sollen auch geschwind
	        
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