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Urtheile über Ernst Nndiqer Starhenlber^. 
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Seite 205 den von Seite des venezianischen Diplomaten Nuzzini ') 
ausgesprochenen Tadel der Voreingenommenheit und zeitraubenden 
Liebhabereien Rüdiger Star Hembergs für Jagden und Pferde 
und werden demselben seine fröhlichen Feste im Palais am Minoriten- 
platze zum Vorwurfe gemacht, so heißt es hingegen Seite 169: „daß 
„Ernst Rüdiger Stnrhemberg zu nachdrücklicher Vertretung der 
Interessen der kaiserlichen Feldherren stets bereit gewesen", und Seite 
171 sagt Ritter von Arneth wörtlich: „Jetzt erst" (unter seinem 
Nachfolger im Hofkriegsraths-Präsidium FM. Fürsten Manns 
feld) „sahen die Generale ein, was sie an Rüdiger Starhemberg 
„verloren hatten, mit dem sie, als er noch lebte, nie recht zufrieden 
„gewesen waren. Hatte er gleich nicht immer Helsen können, so war 
„doch stets geschehen, was im Bereiche der Möglichkeit lag. Er 
„hatte die Bitten und Begehren der Generale beim Kaiser nachdrück 
lich unterstützt, ihre Berichte und Anfragen niemals lange unbe 
antwortet gelassen." 
Ein schönes Monument ist dem Hofkriegsraths-Präsi 
deuten FM. Grafen Rüdiger Starhemberg neuester Zeit in 
dem nach den Feldacten von der Abtheilung für Kriegsgeschichte 
des k. k. Kriegsarchivs bearbeiteten, als militärisch gediegen aner 
kannten Werke: Feldzüge des Prinzen Eugen von Savoyen, 
I. Serie, II. Band, Wien 1876, Verlag des k. k. Generalstabes, von 
einem kaiserlichen Stabs-Offizier und militärischen Fach 
mann, Major Moriz Edlen von Angeli, gesetzt und durch Beigabe 
einer großen Anzahl Documente auch begründet worden. Seite 11 
heißt es wörtlich: 
„In Kriegsangelegenheiten unmittelbar zur Seite des Kaisers 
„stand der Präsident des Hofkriegsrathes FM. Ernst Rüdiger 
„Graf Starhemberg; ebenso bewährt im Rathe als an der Spitze 
„einer Armee, zeichnete er sich als Präsident des Hofkriegsrathes durch 
„offenen ehrlichen Sinn, strenge Wahrheitsliebe und eine unüber 
troffene Objectivität in der Beurtheilung der Menschen aus. 
„Der ruhmvolle Vertheidiger von Wien war ein stand- 
Carlo Nuzzini, venezianischer Gesandter zu Wien, schloß den 
Frieden von Carlowitz 1699 und Passarowitz 1718 für die Republik Venedig 
und war von 1732 bis 1735 Doge.