Volltext: Feldmarschall Ernst Rüdiger Graf Starhemberg

202 Tod des Grafen Reichard Starhemberg in der Schlacht bei Szlankamen 1601. 
los und bescheiden, tüchtig und pflichttreu, war Herzog Carl einer 
jener seltenen großen Feldherren, der über den Kriegsruhm und seinen! 
persönlichen Ehrgeiz nie seiner Soldaten vergaß, liebend wie ein 
Vater für diese sorgte und Mensch unter Menschen blieb, wie 
ein ausgezeichneter Historiker unserer Tage') sich eben so wahr als 
schön über diesen edlen Kriegsfürsten nusspricht. — FM. Starhem 
berg verlor an dem Herzoge einen warmen Gönner und Freund; 
nur vorübergehend hatte man Rüdiger die Gunst desselben zu ent 
ziehen vermocht, aber der Gerechtigkeitssinn des edlen Feldherrn hatte 
sich nach den Mißerfolgen der ersten Belagerung Ofens 1684, welche 
man Starhemberg aufbürden wollte, nur zu bald erinnert, daß eben 
dieser, und nur der Einzige es war, der vor jenem verfrühten 
Unternehmen gewarnt und, allen Anfeindungen trotzend, bei seiner 
durch die spätern Ereignisse gerechtfertigten Meinung verblieben war. 
Mit dem Herzoge hatte Rüdiger unter Montecuccoli bei 
St. Gotthard gegen die Türken und später am Rhein und Neckar 
gegen die Franzosen unter ihn! bei Gran und Ofen gegen die Türken 
gekämpft; nur mit tiefem und gerechten Schinerze wurde daher der 
FM. Starhemberg von diesem allgemeinen Verluste auch persönlich 
betroffen. 
Das kommende Jahr 1691 ist durch den glänzenden, aber auch 
blutigen, theuer erkauften Sieg des Markgrafen Ludwig von Baden 
bei Szlankamen (am 19. August) ruhmvoll für des Kaisers Waffen 
in den Büchern der Geschichte verzeichnet und konnte daher dieser 
glänzende Tag das Soldatenherz des Vertheidigers von Wien 
nur mit Freude erfüllen! — aber Rüdiger Starhembergs Vater 
herz wurde durch ein jene Glorie der kaiserlichen Fahnen begleitendes 
trauriges Ereigniß mit Leid und Kummer erfüllt. — Sein einziger 
noch lebender Sohn Reichard Graf Starhemberg, Oberst-Lieute 
nant im Fuß-Regimente Chizzola (jetzt Infanterie-Regiment Nr. 8) 
war bei Szlankamen, von einem Pfeile leblos zur Erde gestreckt, seines 
Namens würdig, den Heldentod gestorben, und da er noch unvermält 
war, mit ihm Rüdigers männliche Nachkommenschaft erloschen. Der 
0 Dr. Franz Kranes, Handbuch der Geschichte Oesterreichs III., 
Seite 684.
	        
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