Volltext: Feldmarschall Ernst Rüdiger Graf Starhemberg

260 Verwundung des FM. Grafen Max Laurenz Starhemberg beim Sturme auf Mainz 1689. 
von Spanien, der ihn zum Obersten beförderte, jedoch schon 1679 
finden wir Maximilian Laurenz wieder im kaiserlichen Heere als 
Oberst-Inhaber eines Fuß-Regiments (des heutigen 8. In 
fanterie-Regiments Freiherr von Abele). Bei Ausbruch des Türken 
krieges 1683 war er bereits General und zeichnete sich bei der Ein 
nahme von Wissegrad 1684 aus. Währeud der ersten Belagerung 
von Ofen that er sich, zum Feldzeugmeister vorgerückt, iu den 
wiederholten Stürmen durch seine persönliche Bravour hervor und 
wurde bald nachher Hofkriegsrath und Commandant der Reichsfestung 
Philippsburg, durch deren tapfere Vertheidigung, obgleich selbe an 
Munition und Proviant empfindlichen Mangel litt, er sich die hohe 
Achtung des Feindes erwarb. 1688 wurde Maximilian Laurenz 
Feldmarschall und bei der am 6. September 1689 erfolgten 
Erstürmung der Außenwerke von Mainz, welche die wenige Tage 
später erfolgte Capitulation dieser Festung herbeiführte, erhielt 
Rüdigers würdiger Bruder jene schwere Verwundung, deren 
Folgen er einige Wochen nachher erlag. 
Noch vor Eröffnung des -Feldzuges 1688 erklärte der Churfürst 
von Baiern mit Bestimmtheit, sein zahlreiches Contingent nur dann 
bei dem kaiserlichen Heere lassen zu wollen, wenn ihm der Oberbefehl 
übertragen würde. Kaiser Leopold befahl, daß die Eroberung von 
Belgrad als Hauptziel des Feldzuges betrachtet werde, und wünschte 
zu dieser großen Unternehmung den Herzog von Lothringen als 
erfahrenen und bewährten Feldherrn an der Spitze der Armee. Doch 
der Churfürst Max Emanuel, von den beiden Markgrafen von 
Baden eifrig unterstützt, beharrte, aller Vorstellungen des kaiserlichen 
Gesandten ungeachtet, fest auf seiner Erklärung. Eine dazwischen ein 
getretene Erkrankung des Herzogs verschaffte dem Churfürsten den 
Oberbefehl. Um seinen Schwager nicht ohne die ihm gebührende 
Genugthuung zu lassen und zugleich das Haupt einer dem Herzoge 
feindlichen Partei zu entfernen, wurde Markgraf Hermann von 
Baden als kaiserlicher Principal-Commissär nach Regens 
burg versetzt, behielt jedoch den Titel und Rang eines Hofkriegsraths-
	        
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