Volltext: Feldmarschall Ernst Rüdiger Graf Starhemberg

FM. Graf Starhemberg im Feldzuge 1685 ohne Verwendung. 
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Streitern, darunter allein 6l.000 kaiserliche, in Ungarn aufgestellt 
werden. In dieser Gesaniintzahl waren die ungarischen und croatischen 
Aufgebote, die Grenzmilizen und die verschiedenen Frei-Compagnien 
gar nicht mitgerechnet. — Die Verbündete» waren einstimmig, den 
Feldzug auf den drei Kriegsschauplätzen durch Osfensivbewegungen zu 
eröffnen. Das Feldzugsgutachten des Herzogs von Lothringen 
umfaßte acht Vorschläge, und man schwankte zwischen einer aber 
maligen Belagerung von Ofen, jener von Stuhlweißenbnrg oder 
Nenhänsel. Die Hauptarmee unter dem Befehle des Herzogs 
von Lothringen bestand aus 115 Compagnien, 95 Schwadronen 
und 75 Geschütze», in der Gesammtstärke von 32.450 Mann. Zu 
diesen kamen noch die ungarische Grenzmiliz der Generalate Kanizsa, 
Raab und der Bergstädte. — Nebst der Hauptarmee wurden zwei 
Armeecorps formirt, deren eines in Croatien unter FM. Graf 
Leslie 8450 Mann (35 Compagnien, 20 Schwadronen nebst kroa 
tischer Grenzmiliz) stark war, das andere, 10.850 Mann (35 Com 
pagnien, 35 Schwadronen nebst den Hußaren von Barkoczy und 
Gombos) unter General der Cavallerie Grafen Schulz, sollte gegen 
die Tökely'schen Rebellen in Ober-Ungarn agiren. Außer allen diesen 
im Felde zu verwendenden Truppen waren 9600 Mann oder 64 Com 
pagnien als Besatzungen der in kaiserlichen Händen befindlichen Plätze 
bestimmt. 
Wenn wir die stattliche Liste der für den Feldzug 1685 an 
die Spitze der verschiedenen Heeresabtheilungen berufenen Generale 
überblicken, so vermissen wir mit Recht einen Namen, dessen Ruhmes 
noch vor einem Jahre die ganze christliche Welt voll war: den einst 
so gefeierten Namen des heldenmüthigen Vertheidigers von 
Wien! und wirklich hatten es Rüdiger Starhembergs Gegner 
durch ihre schon erwähnten Anschuldigungen dahin gebracht, daß der 
Feldmarschall in diesem Feldzuge in einer seinem Range und seinen 
Verdiensten entsprechenden Stellung keine Verwendung fand, 
da er sich nicht herbeiließ, unter dem FM. Fürsten Waldeck beim 
Hauptheere zu dienen, oder den Oberbefehl des in Ober-Ungarn gegen 
die Rebellen aufgestellten Corps zu übernehmen, oder endlich sich mit 
dem Commando der Artillerie zu begnügen. — Churfürst Max
	        
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