12. August 1683.
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die er um die Mittagsstunde anzündete. Ihre Explosion war so ge
waltig, daß ein großer Theil der Stadt davon erschüttert wurde;
auch war sie diesmal von Erfolg gekrönt, denn sie zerstörte die
vordere Spitze des Ravelins. Wüthend stürmten gleich darauf die
Janitscharen durch volle zwei Stunden, mußten jedoch der hartnäckigen
Gegenwehr der tapfern Vertheidiger zuletzt weichen, nachdem sie 2b00
Mann verloren hatten. Genernl-Feldwachtmeister Gras Sereny und
Oberst Graf Schärfenberg, welche den Widerstand mit ebenso viel
Umsicht als kaltblütiger Entschlossenheit leiteten, ebenso die an der
Ecke der Burgbastion postirten Schützen hatten sich in hervorragendster
Weise ausgezeichnet. Der Verlust der braven Besatzung bestand aus
80 Todten, 2 Offizieren und 30 Mann Verwundeten. — Auch die
kaiserliche Artillerie hatte in diesem Kampfe Vorzügliches geleistet.
In wenig Stunden hatten die Belagerten den beschädigten Ravelin
wieder hergestellt, mit Palissaden besetzt und mit Woll- und Sand
säcken belegt. — Hier zurückgewiesen, entluden die Türken gegen Abend
eine zweite Mine nächst der Burgbastion, an der Spitze der Face,
dem früher bestürmten Ravelin gerade gegenüber, jedoch ohne Erfolg.
Die Besatzung erhielt an diesem Tage einen halben Monatsold. Bei
diesem Anlasse ereignete es sich, daß zwei Soldaten, wie es heißt,
„höchst strasfmäßig und mayneidig geredet und Jhro Majestät hohe
„Offiziere dardurch höchst schimpflich injuriret"; Graf Starhemberg
ließ sie um ihr Leben würfeln, und der Verlustige wurde auf der
Freiung erschossen.
II.
Vom 13. August bis 11. September 1683.
Bevor wir in der Schilderung des thatkräftigen Wirkens unseres
Helden innerhalb der belagerten Hauptstadt weiter gehen, wollen wir
nur einen flüchtigen Blick auf das Lager des Gegners werfen. Kara
Mustapha hatte die Belagerung Wiens anfänglich nur für ein
leichtes Spiel genommen, und pochend auf seine Uebermacht schien
ihm der Erfolg zweifellos. Es kam vor, daß er tagelang sein Heer
verließ, um sich in den Bädern zu Baden zu erholen. Erst später, als
die Erfolge ungenügend blieben, die Belagerungsarbeiten nur langsam