Volltext: Feldmarschall Ernst Rüdiger Graf Starhemberg

IV 
Vorwort. 
kürzere oder längere biographische Aufsätze über den tapfern Stadt- 
Commandanten Wiens zur Zeit der zweiten Türkenbelagerung. 
— Der längste von diesen allen in Schweigerts: ^Oesterreichs 
Helden und Heerführer" beträgt 89 Seiten; — und in allen 
diesen ist hauptsächlich die mehr oder weniger detaillirte Behandlung der 
Vertheidigung Wiens enthalten, in der allerdings Rüdiger Starhem 
berg als Befehlshaber der Besatzung die Hauptrolle spielt und daher nicht 
übergangen werden kann! Aber dessen frühere Leistungen, noch mehr 
Starhembergs Wirken als Hofkriegsraths-Präsident sind meist 
nur in aller Kürze mit wenigen Worten berührt. — Gerade diese 
Thätigkeit soll in vorliegenden Blättern nach authentischen, theils hand 
schriftlichen, theils gedruckten Quellen nach Möglichkeit berücksichtigt 
werden. — Der strengen Anforderungen einer Biographie gar wohl 
bewußt, verwahren wir uns gegen diese Bezeichnung und geben auch 
vorliegender Schrift nur deu Namen einer Skizze, die einstweilen, 
so lange keine ausführliche Lebensbeschreibung des Feldurarschalls 
Grafen Rüdiger Starhemberg erscheint, die Erinnerung auch 
an frühere, der Vertheidigung Wiens vorhergehende, wie ins 
besondere aber ihr nachfolgende Verdienste desselben wachrufen soll. — 
Wir folgen hier jenem warmen altösterreichisch patriotischen Gefühle, 
welches das Andenken eines der denkwürdigsten Glanzmomente vater 
ländischer Geschichte hervorruft; aber wir folgen auch zugleich als 
mütterlicherseits directer Desceudeut Franz Ottokar Starhem 
bergs, eines jüngeren Bruders des ruhmvollen Vertheidigers von 
Wien, dem Zuge verwandtschaftlicher Pietät, wenn wir es wagen, vor 
liegende Blätter der Erinnerung an Wiens unvergessenen Ver 
theidiger zu weihen. — Möge das ehrliche Wollen vorhandene Mängel 
entschuldigen! 
Im Frühlinge 1882. 
Der Verfasser.
	        
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