Volltext: 100 Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges

10. Meldung der Staatspolizeistelle Liegnitz. 
In der Nacht vom 31. August zum 1. September wurde 
das deutsche Zollhaus in Geyersdorf durch polnische 
Aufständische vorübergehend besetzt, die einen erheb¬ 
lichen Sachschaden verursachten. 
11. Meldung der Staatspolizeistelle Brünn. 
In der Nacht vom 31. August zum 1. September wurde 
durch polnischen Grenzschutz auf die deutsche Zollbaude 
in Hruschau ein Feuerüberfall mittels eines Maschinen¬ 
gewehrs verübt. Als deutsches Gegenfeuer einsetzte, er¬ 
griffen die Polen die Flucht.. Schliep 
Somit waren alle Möglichkeiten einer friedlichen Regelung der 
deutsch-polnischen Krise erschöpft. Polen hatte, wie die vorher¬ 
gegangenen Dokumente beweisen, bereits den Weg der Gewalt be¬ 
schriften und damit einen Zustand geschaffen, der die Deutsche Reichs¬ 
regierung da^u zwang, diese Gewalt selbst mit Gewalt ab^uwehren. 
Die polnische Herausforderung, die schon in den letzten Tagen und 
Stunden der Krise jedes Maß überschritten und eine friedliche Regelung 
aussichtslos gemacht hatte, duldete kein Zögern mehr. In den Morgen¬ 
stunden des 1. September erhielt die deutsche Wehrmacht den Befehl, 
gegen die unablässigen polnischen Angriffe auf deutsches Hoheits¬ 
gebiet nun ihrerseits Z}um Gegenangriff überzugehen. Die Rede des 
Führers vor dem Reichstag am 1. September vormittags faßte den 
deutschen Standpunkt abschließend 'zusammen und rechtfertigte damit 
das deutsche Vorgehen vor aller Welt: 
Nr. 91 (471) 
Rede des Führers vor dem Deutschen Reichstag, 1. September 1939 
Abgeordnete, Männer des Deutschen Reichstags! 
Seit Monaten leiden wir alle unter der Qual eines Problems, 
das uns einst das Versailler Diktat beschert hat und das nun¬ 
mehr in seiner Ausartung und Entartung unerträglich ge- 
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