Volltext: 100 Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges

In einer so schweren Stunde glaube ich aufrichtig, daß kein 
edelgesinnter Mensch es verstehen könnte, daß ein Krieg der 
Zerstörung unternommen würde, ohne daß ein letzter Versuch 
einer friedlichen Lösung zwischen Deutschland und Polen 
stattfindet. Ihr Friedenswille könnte sich in aller Bestimmtheit 
dafür einsetzen, ohne der deutschen Ehre irgendwie Abbruch 
zu tun. Ich, als Chef der Französischen Regierung, der ich eine 
gute Harmonie zwischen dem französischen und dem deutschen 
Volke wünsche, und der ich andererseits durch Freundschafts¬ 
bande und durch das gegebene Wort mit Polen verbunden bin, 
bin bereit, alle Anstrengungen zu machen, die ein aufrichtiger 
Mensch unternehmen kann, um diesen Versuch zu einem guten 
Ende zu führen. 
Sie waren wie ich selbst Frontkämpfer im letzten Kriege. 
Sie wissen wie ich, welche Abscheu und Verurteilung die Ver¬ 
wüstungen des Krieges im Gewissen der Völker hinterlassen 
haben, ganz gleich wie der Krieg endet. Die Vorstellung, die 
ich mir von Ihrer hervorragenden Rolle machen kann als 
Führer des Deutschen Volkes auf dem Wege des Friedens, der 
Vollendung seiner Aufgabe in dem gemeinsamen Werk der 
Zivilisation entgegen, führt mich dazu, eine Antwort auf 
diesen Vorschlag zu erbitten. 
Wenn das französische und das deutsche Blut von neuem 
fließen, wie vor 25 Jahren, in einem noch längeren und mörde¬ 
rischeren Krieg, dann wird jedes der beiden Völker kämpfen 
im Vertrauen auf seinen eigenen Sieg. Siegen werden am 
sichersten die Zerstörung und die Barbarei. 
Daladier 
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