Volltext: 100 Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges

Innere des Landes in Marsch gesetzt. Wer infolge des 
hohen Marschtempos zurückblieb, wurde mit Kolben¬ 
schlägen angetrieben. 
Eine schwangere Frau, die einfach nicht mehr weiter¬ 
marschieren konnte, wurde von der Begleitmannschaft 
so schwer geschlagen, daß sie frühzeitig niederkam und 
dabei verstarb. 
Eine andere Frau mußte ihr erst 4 Jahre altes Töchter- 
chen mitführen. Bei einigen Kolbenschlägen, mit denen 
die Frau und das Kind traktiert wurden, erhielt das Kind 
eine schwere Kopfwunde und konnte überhaupt nicht 
weiterlaufen. Die Mutter versuchte nun das Kind zu 
tragen, war dadurch jedoch im Marschieren so gehindert, 
daß sie das äußerst scharfe Tempo nicht mithalten konnte. 
Der Anführer entriß ihr daher kurzer Hand unter über¬ 
haupt nicht wiederzugebenden Beschimpfungen das Kind 
und erschlug es. Seinen Spießgesellen gegenüber recht¬ 
fertigte er seine Handlungsweise mit den Worten: ,Das 
Balg bringt sonst später doch wieder neue deutsche 
Schweine zur Weit*.“ 
Die Volksdeutschen dürften in eins der zahlreichen Kon¬ 
zentrationslager getrieben worden sein. von Küchler 
Nr. 66 (444) 
Der Deutsche Botschafter in Warschau an das Auswärtige Amt 
Bericht 
Warschau, den 1. August 1939 
Die Bevölkerung Polens hat den söit nunmehr vier Monaten 
andauernden Zustand der Teilmobilisierung und politischen 
Unsicherheit ertragen, ohne daß es bisher zu einem Zusammen¬ 
bruch oder auch nur wesentlichen Abflauen der Stimmung 
gekommen wäre. Der alte Haß gegen alles Deutsche und die 
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