Volltext: 100 Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges

Ich freue mich, diese Gelegenheit zu ergreifen, um erneut 
die allgemeine Politik der Regierung darzulegen: Seiner 
Majestät Regierung hat sich ständig für den Ausgleich, und 
zwar auf dem Wege freier Verhandlungen zwischen den be¬ 
troffenen Parteien, von jeder Streitigkeit eingesetzt, die sich 
zwischen ihnen ergeben mag. Sie hält dies für den natürlichen 
und angemessenen Weg dort, wo Streitigkeiten vorhanden 
sind. Ihrer Ansicht nach sollte es keine Frage geben, die nicht 
durch friedliche Mittel zu lösen wäre, und sie würde daher 
keinerlei Rechtfertigung dafür finden, wenn Gewalt oder 
Drohung mit Gewalt an die Stelle der Methoden der Ver¬ 
handlung gesetzt werde. Wie dem Hause bekannt ist, finden 
zur Zeit gewisse Konsultationen mit anderen Regierungen 
statt. Um die Haltung Seiner Majestät Regierung in der 
Zwischenzeit völlig klarzustellen, bevor diese Konsultationen 
abgeschlossen sind, fühle ich mich veranlaßt, dem Hause mit¬ 
zuteilen, daß während dieser Zeitdauer für den Fall irgendeiner 
Aktion, die klarerweise die polnische Unabhängigkeit bedroht 
und die die Polnische Regierung daher für so lebenswichtig 
ansieht, daß sie ihr mit ihren nationalen Streitkräften Wider¬ 
stand leistet, Seiner Majestät Regierung sich verpflichtet fühlen 
würde, der Polnischen Regierung alle in ihrer Macht stehende 
Hilfe sofort zu gewähren. Sie hat der Polnischen Regierung 
eine derartige Zusicherung gegeben. 
Ich kann hinzufügen, daß die Französische Regierung mich 
autorisiert hat, darzulegen, daß sie die gleiche Haltung in 
dieser Frage einnimmt wie Seiner Majestät Regierung. 
Bereits am 2p. Mär.£ hatte Beck gegenüber dem Deutschen Bot¬ 
schafter davon gesprochen, er gewänne immer mehr den Eindruck, 
ständen wir an einem Wendepunkt der deutsch-polnischen Be¬ 
ziehungen“ (Nr. 42). Auch in London war man sich des grund¬ 
sätzlichen Wandels der englischen Politik und des Risikos, das Eng¬ 
land mit dem polnischen Freibrief übernommen hatte, bewußt. Am 
ß. April erklärte Chamberlain im Unterhause u. a. das Folgende:
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.