Polen, wie zwischen dem Kaiser und Sigismund ablehnen.
Wenn der Zar aber unbedingt auf der Erfüllung dieser Be
dingung bestehe, soll sich Dohna um weitere Instruktionen
an den Kaiser wenden. 1 ) Bezüglich der Heirat scheint Dohna
keinen Auftrag erhalten zu haben, außer einem Schreiben des
Kaisers an den Zaren, worin er diesem mitteilt, daß die bis
herigen Verhandlungen mit den Erzherzogen ergebnislos ver
laufen seien und die Schwierigkeit darin liege, daß die Suk
zession zu ungewiß sei. Wenn diesbezüglich ein Ausweg* ge
funden werde, wolle er sich gern weiter um die Heirat
bemühen. 2 )
Dohna sollte sich zuerst zu Sigismund von Polen be
geben, denselben um einen Paß ersuchen und ihn zugleich
die Dienste des Kaisers beim Zaren anbieten. Allein kaum
hatte er die polnische Grenze überschritten und war einige
Tagreisen ins Land gerückt, als er infolge der feindseligen
Haltung der Polen, die ihn in keinen Ort einließen, um
kehren mußte. Es geschah dies unter dem Vorwände, daß
er aus verseuchten Orten komme, tatsächlich aber, weil in
Polen das Gerücht ging, daß er dem Zaren eine Krone
bringe. Der Waffenstillstand zwischen Polen und Rußland
lief in kurzer Zeit ab, die Verhandlungen hatten aber bis
her zu keinem Ergebnis geführt. So hatte man in Polen
Grund genug, den Verkehr des Zaren mit dem Kaiser zu
verhindern. Übrigens befiehlt nun auch der Kaiser Dohna,
die Weiterreise aufzugeben. 3 )
Um dem Zaren dies mitzuteilen und anzukündigen, daß
kaiserliche Gesandte unbedingt im nächsten Frühjahr auf
dem See- oder Landwege eintreffen w r erden, wird Schiele
mit einem Schreiben des Kaisers am 22. Jänner 1601 nach
Moskau geschickt, trifft dort am 26. Mai ein und kommt
am 30. September nach Prag zurück. 4 ) Der Kaiser fordert
!) Instructio Moscovitica, Prag, 1600, Aug. 20. W. St. A. Russica Konz.
2 ) Der Kaiser an den Zaren, Prag 1600, Aug. 20. W. .St. A.
Russica, Orig.
3) Dohna an die geheimen Räte, 1600, Sept. 20. und 25.; Dohna an
den Kaiser, 1600, Sept. 25.; Sigismund an Dohna, 1600, Sept. 30.; der
Kaiser an Dohna, 1600, Okt. 25. W. St. A. Russica.
4 ) Denkmäler 2, S. 778 ff. Relation Schieies, s. d. W. St. A.
Russica, Orig.