Volltext: Die Kulturlandschaft des Burzenlandes [2]

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Selbst in Kronstadt, wo die größte Durchmischung besteht und di- 
Dreisprachigkeit das gesamte Wirtschaftsleben beherrscht, lassen sich geson 
derte Mehrheitsbezirke der einzelnen Völker unterscheiden, wie folgende 
Übersicht der völkischen Prozentanteile in den Wohnvierteln zeigt. (Vgl. 
Karte 2.) 
Bezirke 
Madj. 
Rum. 
Deutsche 
And. 
Innere Stadt 
31,1 
13,4 
42 
13,5 
Altstadt 
37,8 
27,9 
29,3 
5 
Obere Vorstadt 
22,3 
59,8 
15,8 
2.1 
Blumenau 
53,2 
26 
16,3 
4,5 
Dirste 
20,5 
61,5 
14,6 
3,4 
Bieugärten usw. 
35,0 
48,3 
10,7 
6,0 
Kronstadt 
37,2 
33,4 
23,8 
5,6 
Die Madjaren, die in der gesamten Stadt die relative Mehrheit inne 
haben, verfügen nur in der Blumenau, dem menschenreichsten Viertel aller 
dings, über eine knappe absolute. Höhere Mehrheiten erreichen die Rumänen 
in der Oberen Vorstadt und in der Dirste. Die Biengärten sind fast rein 
rumänisch, die madjarische Verhältnismehrheit in der Statistik beruht auf 
der Einbeziehung der abliegenden Zuckerfabrik und ihrer vorwiegend mad- 
jarischen Arbeiterschaft. In den übrigen Vierteln bestehen nur Verhältnis 
mehrheiten: In der Altstadt eine knappe madjarische, in der Inneren Stadt 
eine klare deutsche, obwohl der fremdvölkische Andrang gerade hier stark ist, 
wie der starke Anteil der Anderen (des. Juden) aufgezeigt. 
Auffallend ist, wie sich die völkischen Anteile von Viertel zu Viertel 
verändern: Die Deutschen erreichen in der Innern Stadt 42 v. H., in der 
Altstadt nur noch 29,3 o. H., dann sinken ihre Anteile weiter: Blumenau 16 
v. H., Obere Vorstadt 15,8, Dirste 16,4, Biengärten 10,7. Dagegen erreichen 
die Madjaren und Rumänen ihre Höchstanteile jeweils in den Vorstädten. 
Es ergibt sich also eine auffallende Übereinstimmung 
zwischen der völkischen Eroßgliederung des Burzenlan 
des und der Kleingliederung K ron st ad ts. Beidemale behauptet 
das Deutschtum in den Mittegebieten eine knappe Mehrheit, stark um 
drängt von anderen Völkern. Beidemale lagern die Hauptmassen der Ru 
mänen und Madjaren in den Austengebieten. 
Die Zigeuner sind, wie schon ausgeführt wurde, in den Zahlen der Ru 
mänen enthalten. Ein Großteil der in der Blumenau siedelnden wohnt in 
einem eigenen kleinen Viertel, der Ziganie, im Südwesten der Blumenau, 
nahe der Inneren Stadt. 
In den deutschen Landgemeinden prägt sich die völkische 
Kleingliederung weit schärfer als in der Stadt aus. Und zwar, weil die
	        
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