Volltext: Die Slovenen [Band 10.1]

Die Einwanderung der Slovenen in die heutigen Wohnsitze. 
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Die Völkerwanderung beginnt mit den Hunnen. Die Hunnen, 
ein wilder ural-altaischer Volksstamm, drangen 376 über die 
Wolga. Nachdem sie das ostgothische Reich am schwarzen Meere 
niedergeworfen hatten, zogen sie nach Westen, die Ost-Römer 
zahlten ihnen Tribut; 443 kam Attila, die Geisel Gottes, zur 
Regierung; verstärkt mit den Resten der besiegten Völker vom 
caspischen Meere bis zum Rhein, namentlich der Gothen, Gepiden, 
Thüringer, zog er 450 zerstörend und verwüstend nach Gallien. 
Nach einem mörderischen Kampfe in den catalaunischen Gefilden 
wurde er veranlaßt nach der Theißgegend zurückzukehren, wo er 
bei Tokai seinen Hof hielt, um das Jahr darauf von neuem nach 
Italien aufzubrechen; er zerstörte Aquilea, verwüstete Italien, bis er 
durch Bitten und Geschenke zum Rückzüge bewogen wurde. Nach 
seinem Tode 454 löste sich bald sein Reich auf. Es unterliegt 
keinem Zweifel, daß unter den Hunnen auch die Slaven nach 
Dacien und Pannonien gezogen sind, daß sie theilweise sich dort 
angesiedelt und mit den Hunnen in einem gewissen erträglichen 
Verhältnisse gelebt haben. So wenigstens ist es erklärlich, daß 
die griechischen Abgeordneten am Hofe des Attila in Ungarn nach 
dem Berichte des Priscus von einheimischem Volke mit Hirse und 
Meth, den slavischen Nationalproducten bewirthet wurden, oder 
daß bei Attilas Begräbniß nach der Mittheilung des Jornandes 
die slavischen Leichenmahle, strava genannt, stattfanden. Daraus 
ist es auch erklärlich, daß die Slaven nicht nur von byzantinischen, 
sondern auch von abendländischen Schriftstellern häufig als Hunnen 
angeführt und daß der Name der Slaven in der gleichzeitigen 
Geschichte der Hunnen nicht genannt wird. 
Mit der Bewegung der Hunnen hangen die nach Westen 
gerichteten Bewegungen der germanischen Völkerschaften zusammen, 
so die der Gothen, der Vandalen, der Langobarden, die sich in
	        
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