Volltext: Die Kroaten im Königreiche Kroatien und Slavonien [Band 10.2]

Ansiedlung und historische Entwicklung. 
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brieften kroatischen Rechte in Gegenwart des Königs massakriert wurde 
(1397), empörte die Gemüther nur noch mehr. Obwohl Sigmund 
vor seiner beschleunigten Abreise aus Kreuz die staatliche Selbstän 
digkeit Kroatiens neuerdings anerkannte, so scheute er sich bei seiner 
immerwährenden Geldverlegenheit doch nicht, ganz Zagorjen an 
den Grafen von Cilli zu verpfänden (1399) und ihm sogar die 
kroatische Banuswürde zu verleihen (1406). Das Volk war mit 
der neuen Gestaltung der Dinge nichts weniger als zufrieden und 
bald wurden Klagen über den Druck der fremden Gutsbeamten 
laut, gegen die zuletzt der kroatische Landtag in Kreuz einschreiten 
mußte. Als zur Zeit der Minderjährigkeit Königs Ladislaus 
Posthumus die Cillier Grafen und ihr Anhang in Kroatien die 
Regentschaft Johann Hunyady's nicht anerkennen wollten, kam 
letzterer selbst nach Kroatien, verheerte furchtbar ihre Besitzungen 
und zwanz sie so zum Gehorsam. Noch heftigere Kämpfe ent 
brannten nach dem Tode des Königs Mathias Corvinus (1490), 
als die österreichische Partei Maximilian I. auf den Thron erheben 
wollte. Maximilian hatte bereits das ganze nördliche Kroatien 
sammt Agram in seiner Gewalt, bis er den bekannten Erbschafts 
vertrag schloß, der den Habsburgern nach Aussterben der Jagello- 
nen den kroatisch-ungarischen Herrscherstuhl sichern sollte. 
Mittlerweile drohte Kroatien eine immer größere Gefahr von 
den Türken, die sich 1463 in Bosnien festgesetzt hatten und von 
hier aus verheerende Streifzüge nach Kroatien unternahmen. Unter 
der äußerst schwachen Regierung der beiden jagellonischen Könige 
reifte bei den Kroaten die Überzeugung, daß nur ein engeres 
Anschließen an die österreichischen Lande sie schützen könne, und 
König Ludwig II. selbst überließ seinem Schwager Ferdinand 11522) 
einige kroatische Grenzfestungen, Zengg, Klis, Krupa, Bihaö, Jajce, 
die nun mit österreichischen Besatzungen versehen wurden.
	        
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