Volltext: Die Kroaten im Königreiche Kroatien und Slavonien [Band 10.2]

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Ansiedlung und historische Entwicklung. 
Nachdem mit König Stefan II. die nationale Dynastie aus 
gestorben war, wurde nach längeren Parteiungen der ungarische 
König Koloman auf den kroatischen Thron berufen (1102), jedoch 
nur unter der Bedingung, daß er die staatliche Selbständigkeit 
Kroatiens auch fernerhin anerkannte. In Folge dieser Personal- 
Union mit Ungarn kam das nördliche Kroatien zu immer größerer 
Bedeutung und Agram wurde der gewöhnliche Sitz der königlichen 
Stellvertreter oder Bane, welche, wenn sie aus königlichem Geblüte 
waren, auch den Titel Herzoge führten. Mit der Verlegung 
des Schwerpunktes nach Norden wurde das dalmatinische Küsten 
land immer mehr preisgegeben und die dortigen Handelsstädte 
bildeten von nun an einen steten Zankapfel zwischen Kroatien- 
Ungarn und Venedig, dessen engherzige Politik jede fremde Flagge 
aus dem adriatischen Meere zu verscheuchen suchte. 
Einen stärkeren Stoß erhielt Kroatien von dem Andränge der 
Mongolen (1242), die das ganze Land zwischen der Save und 
der Drau furchtbar verheerten, Städte und Dörfer in Brand 
steckten ltnb auch Agram in einen Schutthaufen verwandelten. Als 
aber diese wilden Haufen den geflüchteten König Bela IV. bis 
zum Meere verfolgten, erhielten sie in den Schluchten und Eng 
pässen des kroatischen Küstenlandes von den tapferen Bewohnern 
so empfindliche Niederlagen, daß sie sogleich ihren Rückzug nach 
Rußland antraten und somit West-Europa mit ihren Verheerungen 
verschonten. 
Das Aussterben der arpadischen Königsfamilie rief große 
innere Unruhen hervor und auch die Regierung Sigmunds von Böhmen 
war für Kroatien keine glückliche. Seine vielseitigen anderwärtigen 
Beschäftigungen hinderten ihn diesem Lande die nöthige Aufmerk 
samkeit zu schenken. Die Begebenheiten am sogenannten „blutigen 
Landtage" in Kreuz, auf welchem der kühne Vertheidiger der ver
	        
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