Volltext: Die Kroaten im Königreiche Kroatien und Slavonien [Band 10.2]

Ansiedlung und historische Entwicklung. 
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Obwohl diese Theilung unter den ruhigsten Verhältnissen vor sich 
gieng und zwischen den beiden Fürstenhöfen lange Jahre die 
freundschaftlichsten Beziehungen gepflegt wurden, schwächte dieser 
staatliche Dualismus doch die Kraft der kroatischen Nation, welche 
beim ersten feindlichen Zusammenstoße mit einer fremden Macht 
noch mehr Einbuße erleiden mußte. Dies geschah bereits unter 
Karl dem Großen, unter welchem das nördliche Kroatien gezwungen 
wurde, sich an das fränkische Reich anzuschließen. Der Druck der 
Markgrafeil von Friaul trieb endlich den Sisseker Fürsten Ljudevit 
zur Empörung gegen die unerträgliche Fremdherrschaft. Allein 
schon nach zwei Jahren unterlag Ljudevit der Übermacht und erst 
nach seinem Tode, als innere Kämpfe Kaiser Ludwig den Frommen 
hinderten dem Osten die bisherige Aufmerksamkeit zu schenken, 
konnten die Kroaten ihre Unabhängigkeit wieder behaupten. 
Der glückliche Ausgang dieser Befreiungskriege hatte die 
staatliche Vereinigung des nördlichen Kroatiens mit dem dalma- 
tinischeli zur Folge, weil man die Nachtheile der nationalen Zer 
splitterung zu sehr empfunden. Die Macht der dalmatinischen 
Fürsten reichte nun wieder bis zur Drau, nur das Gebiet der 
heutigen Warasdiner und ein Theil der Agramer Obergespanschaft 
blieben auch fernerhin voin Hauptlande getrennt und hatteir ihre 
eigenen Fürsten, welche bis zum Ende des IX. Jahrhundertes die 
Oberherrschaft der deutschen Kaiser anerkannten und von diesen auch 
jenseits der Drau große Lehen erhielten. Erst als die Magyaren 
das ganze Land bis zur Drau unter ihre Botmäßigkeit brachten 
begab sich das ganze jetzige Königreich Kroatien unter den Schutz 
der dalmatinischen Fürsten, welche sich theils durch engeren Anschluß 
an Constantinopel (unter DrLislav zu Ende des X. Jahrhundertes), 
theils durch den späteren Übertritt zu Rom (namentlich unter 
Zvonimir i 076) die Anerkennung der Königswürde erwarben.
	        
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