Volltext: Beiträge zur Ethnologie von Ostladinien

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rom, Etymon sich, fügen dürften, spricht auch der ganze Bau 
für rhät. Auffassung, so namentlich die Ausgänge -ena, eles, 
es, ers, lsa, as, ones; auch der Umstand spricht gegen romani 
sche Verwandtschaft, dass wir z. B. in Gargheles, Gäder keinen 
Palatallaut haben, ebenso in Carvena. Was nun diese Namen 
zu bedeuten haben, kann ich wenigstens nicht ermitteln. 
c) Auch an Namen germanischer Natur fehlt es nicht und 
zwar macht man leicht die Bemerkung, dass der Germanismus 
im Ennebergerthale und in Gröden festere Wurzel gefasst hat 
als in Buchenstein, Fassa und Ampezzo; im Ennebergerthale 
ist es Maro selbst wiederum, in Gröden St. Ulrich, wo wir 
die meisten deutschen Namen antreffen; je weiter man gegen 
die südlichen Dörfer yorschreitet, desto weniger solcher Wörter 
entdeckt man; in Maro selbst gibt es eine hübsche Beihe 
solcher Localbezeichnungen; man vgl. Namen wie Söquerle, 
Ferber, Burquia, Jägher, Jung, Fölten, Gasser, Mair, Kreizer, 
Ammerle, Knöppenhaus, Silghele, Pöder, Simele, Nikele, Stiffler, 
Tömele, Peterle, Köder, Slügher, Sennes und man wird der 
Germanisirung nicht jedes Kesultat absprechen können. In 
Kinna hat fast jeder Hofname sein germanisches alterum; vgl. 
lad. Masarei dt. Wurz, Costalüngia —Kostlung, Kie— Wahlen, 
Miss! — Metzing, Pezzei — Pitscheid, Pescösta — Hinteregg, 
Sommavilla — Silgan, Plaza — Gasser, Cürt — Hofer, Grones 
— Gruns, Tintäl — Weitenthal, Alcög — Neurung, Albüge — 
Umbruch, Col ßegilla — Lehmbüchl. In Laväl (Wengen = ahd. 
Wang: Wiese, Feld; vgl. Steub Herbstt. p. 245) begegnet man 
nur mehr wenigen Namen deutschen Charakters; ich notirte 
mir Promberg, Pinter, Kitt; in Campil und Abtei habe ich gar 
keine gefunden, in Stern das einzige L Grof; merkwürdiger 
Weise gibt es mehrere in St. Cassian wie Sönnenburg, Jergl. 
Burquia, Kreizer, Bäita; Corvara, Pescösta und Collfosco weisen 
keine auf. 
Denselben progressivmässigen Zuwachs haben wir in 
Gröden von Wolkenstein bis St. Ulrich; in Wolkenstein selbst 
hörte ich gar keine deutschen Namen, in St. Christina gibt 
es ein Gregüel und ein Mistergrös, in St. Ulrich ein Dümiat, 
Tmderle, Cüenz, Gällraid, Folzmer, Arert, Minert, Lenert; in 
Pufels ein Suz, Triee, Strobl. Daraus folgt, dass jene Gruppe,
	        
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