Volltext: Die Urbare des Hochstifts im 13. und 14. Jahrhundert [1 bzw. 12] (I. Band / 1933)

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Die Urbare des 13. Jh. (P 4 ) 
Item advocatia super Dorfaren 177 . 
Item in Rapotchirchen 178 179 2 partes decimarum. 
Item in Absteten 179 1 / 2 pars decime. 
Item villam in Weitin ge 180 . 
Item decimam in parrochia Sancti Georii aput Si~ 
zenberch 181 . 
Item decimam in Michelhousen 182 dimidiam. 
177. Dörfern D., G. Böheimkirchen, B. St. Pölten. — Nach dem landes- 
fürstlichen Urbar von ca. 1220—1240 erhält der Herzog dort „3 voits- 
wein“, ebenfalls als frühere Einkünfte des Domvogtes (Dopsch, a. a. O. 
70 Nr. 282). 
178. Rappoltenkirchen Pfd., B. Tulln. — R. nebst Sifeenberg und 
„Chelchdorf“ (= Neustift bei Reidling, G. Sifeenberg) hatte der Herzog 
von Steiermark, Ottokar IV., laut Landbuch schon vor 1186 an den Regens 
burger Domvogt gegeben und fiel dieser Besitz nach dessen Tod 1235 
dem österr. Landesfürsten heim (MGChr. III/2, S. 710(11). Über den 
Heimfall des Kirchenlehens R. an das Passauer Hochstift vgl. auch P 2 / 3 
bei Nr. 1745; betr. des landesfürstlichen Besitzes daselbst: Dopsch, a. 
a. O. S. 68, 71, 72 und 74. 
179. Abstetten Pfd., B. Tulln. — Am 30. 10. 1260 erhält Ulrich von 
Capellen 6 U redditus in A., die mit dem Tode Ottos II., Grafen von 
Hardeck, dem Hochstifte ledig geworden, und am 28. 4. 1278 verzichtet 
der österreichische Kämmerer Otto von Perchtoldsdorf auf Lehenszehnte 
an Wein und Getreide in der Pfarrei A. zu Gunsten des Hochstifts 
(MB. 29 b, 167 und 531). Vgl. auch P 2)3 Nr. 1738/9. 
180. Weiding D., G. Raipoltenbach, B. Neulengbach. — Dopsch, a. a. O. 
73 Nr. 299 deutet „Weitinge“ unserer Urbarstelle unrichtig auf Weisching 
n. Böheimkirchen. Auch das landesfürstl. Urbar führt die Einkünfte 
von W. als einst vom Domvogte besessene bezw. ihm verpfändete an. 
181. Kaum Herzogenburg St., wohin wegen Überschwemmung 1244 
das vom Passauer Bischöfe Ulrich I. im J. 1112 gegründete Augustiner- 
Chorherrenstift St. Georgen a. d. Donau verlegt wurde, mit Abt- und 
Pfarrkirche zum hl. Georg und dem Erzmartyrer St. Stephan, weshalb 
der Ort urk. auch unter dem Namen „St. Georgen“ erscheint. Die 
Entfernung von Si^enberg (ca. 10 km) ist etwas groß, so daß wohl 
eher das etwas nähere St. Georgen a. d. Traisen (D., B. Her 
zogenburg) in Frage kommt, falls nicht eine bei Sitjenberg gelegene 
St. Georgspfarrei frühzeitig verschollen ist. Schwerlich wird man die 
P 213 bei Nr. 1790 genannte und zwischen Karlstetten und St. Pölten 
eingereihte, doch heute abgegangene „ecclesia in Niunhof“ auf das 
auch nach anderen Quellen nahe Gutenbrunn und Sitjenberg abge 
kommene „Newnhoffen“ (J. Maurer, Bl. f. Lk. 21, 190) deuten und über 
dies der obengenannten St. Georgspfarrkirche gleichsetjen dürfen. Vgl. 
auch unten Nr. 188. 
182. Michelhausen Pfd., B. Tulln. — Der Ort war Besitj des Hochstifts 
Regensburg und von diesem den österreichischen Herzogen zu Lehen
	        
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