Volltext: Die Urbare des Hochstifts im 13. und 14. Jahrhundert [1 bzw. 12] (I. Band / 1933)

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Die Urbare des 13. Jh. (PJ 
Item circa castrum Hiltgersperge 55 villas nobis vacantes ex 
obitu palatini 56 : Hofchirch(en) 57 , Schelna 58 et alias 5 üf 
den Ekken 59 et Leinowe 60 . 
reichem Erbe von dem Bayernherzog Otto II. in Besitz genommen 
worden. Bei der bayerischen Teilung im J. 1255 kam sie an Herzog 
Heinrich von Niederbayern und wurde erst in dem Vergleiche vom 
15. 12. 1262 durch ihn dem Hochstifte zurückgegeben (MB. 28 b, 385). 
Vgl. auch unten Nr. 121, ebenso P 2 | 3 Nr. 436; P 10 Nr. 1569 f. 
55. Hilgartsberg D. m. Ruine, AG. Vilshofen. — Die Feste H., Aktiv 
lehen des Hochstiftes Bamberg, läßt sich seit 1225/26 im Besitze der 
Grafen von Ortenburg nachweisen. An diese war sie wohl durch die 
Gemahlin Rapotos I. als Erbe seitens der Grafen von Sulzbach, die H. 
als Bamberger Lehen innehatten, gelangt (MB. 28 b, 315—317). Im J. 
1252 kam H. als bambergisches Lehen an den bayerischen Herzog Otto 
(Qu. u. E. 5, nr. 50) und bei der Teilung von 1255 an Herzog Heinrich, 
der es nun als geeignete Operationsbasis gegen die hochstiftischen Be 
sitzungen nü^te. Vgl. auch MB. 36 a, 489 und unten Nr. 127. 
56. Graf Rapoto III. von Ortenburg, Pfalzgraf von Bayern (f 5.6.1248). 
57. Hofkirchen Mkt., AG. Vilshofen. — H. war wie der unten Nr. 62 
genannte Markt Pleinting und andere Besitzungen (Sulzbach und Neu 
hofen) pfandweise vom Hochstifte dem Grafen Rapoto II. von Orten 
burg überlassen, durch dessen Sohn Rapoto III. aber 1241 wieder an 
Passau zurückgegeben worden (MB. 28 b, 341). Offenbar aber kam es 
neuerdings in ortenburgischen Besitz; vgl. auch unten bei Nr. 129, wo 
nach Rapoto III. die Vogtei über H. innehatte. Nach dessen Tod brachte 
sie dann der Bayernherzog an sich (MB. 28b, 384f.). Ober des Herzogs 
Heinrich Besitzungen daselbst s. noch das bayerische Urbar von ca. 
1280 (MB. 36 a, 489 f.). 
58. Schöllnach: (Ober-, Unter-) D., W. in G.Hilgartsberg; ferner Schöli 
tt ach Pfd., AG. Hengersberg. — Sch., seit 1207 mit der Grafschaft 
Windberg an das Passauer Hochstift gelangt, kam rechtsgültig erst im 
J. 1262 mit genannter Grafschaft als hochstiftisches Lehen an die baye 
rischen Landesfürsten (MB. 28 b, 384 f.). Nach dem bayerischen Urbar 
von ca. 1280 bezieht der Herzog Leistungen von Ober- und Unterschöll- 
nach und übt die Vogtei über zwei hochstiftisch-bambergische Güter zu 
Sch. (MB. 36 a, 489 und 491). Vgl. auch Oswald, Gesch. der Hofmark 
und Pfarrei Sch. in OGr. 4 (1915), S, 54. 
59. Der Geländezwickel zwischen Donau, Vils und etwa der Linie Plein 
ting—Schönerting, damals nach seiner Gestalt „uf den Ekken“ geheißen. 
— Vgl. unten bei Nr. 96 und Tyroller, Ortenburgs Größe und Nieder 
gang in OGr. 13, S. 5. Über die genaue Lage unterrichtet auch das 
bayerische Urbar MB. 36 b, 272, 390 („bona auf den Ekken in Pleintinger 
ding“). Das Gebiet war durch den Grafen Heinrich I. von Ortenburg 
vom Hochstift Passau als Lehen erworben worden (MB. 28 b, 345 f.) 
und kam erst 1262 rechtsgültig an die bayerischen Landesfürsten (s. 
vorige Note). 
60. Lena (Leinau) W., G. Pleinting, AG. Vilshofen. — Betr, der landes-
	        
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