Kirchenlehen in Niederösterreich südlich der Donau.
207
Item ecclesia in Prelnchirch(en) a ) 1679 ,
quam confert episcopus Pataviensis, et fundus
totus una cum decimis et 1 villa, que iam vacat
ab advocato, que dicitur H a s e 1 o w 168 °, que sol-
vit 32 tal. et 40 mod. (!) mixti frumenti, 32 urnas
de perchreht et pons ultra Litam 1681 , que solvit
a) Der Ausgang -chirchen in ON. bei Nr. 1679 — 1846 ist regelmäßig chirch.,
mit Kürzungsstrich durch h, gekürzt.
Im J. 1233 erhob das Passauer Domkapitel Ansprüche auf ihre Be
setzung, wohl infolge Sedisvakanz (Starzer, Bl. f. Lk. 26, 391 f ). Noch
1589 beanspruchte der Passauer Bischof Lehensherrlichkeit und Patro
nat der Pfarrei M., mußte aber vertraglich darauf verzichten (Topogr.
v. NÖ., Bd. 6, S. 126 b). Den Zehnten daselbst trug einst der Regens
burger Domvogt Otto von Lengenbach (f 1235) nach dem Passauer
Urbar P 4 bei Nr. 168 vom Hochstifte zu Lehen. Die sog. Lonsdor-
fische Matrikel (MB. 28 b, 489) und auch jene von 1429 (Schmieder 1,
Nr. 20) bezeichnen den Bischof von Passau als Kollator der Pfarrei.
1679. Prellenkirchen Pfd., B. Hainburg. — Das bischöfliche Kollations
recht bezeugen die sog. Lonsdorfische Matrikel und jene vom J. 1429
(MB. 28 b, 489 und Schmieder S. 1, Nr. 3). Einstige Beziehung von
P. zum Domvogt von Lengenbach ist wegen der späteren Lehens
rührigkeit der Feste P. von der Herrschaft Orth (B. Groß-Enzersdorf)
wahrscheinlich. Vgl. Stowasser, Das Land und der Herzog, S. 110
Nr. 62.
1680. Deutsch-Haslau (a. d. Leitha gelegen) Pfd., B. Hainburg. — Der
Ort ist vielleicht das alte „Litaha super fontem Sconnibrunno“ der
Königsurkunde Ludwigs des Deutschen vom 4. 3. 833 (Mühlbacher,
Reg. nr. 1350; MB. 31 a, 70 f.), da es tatsächlich nur 2,5 km leithaabwärts
vom heutigen Dorfe Schönabrunn liegt (vgl. auch Klebel, Jb. f. Lk.
1928, S. 374), oder es könnte in der Zeit nach den Magyareneinfällen
statt des verlorenen „locus Litaha“ an Passau restituiert worden sein.
Nach dem Tode des Regensburger Domvogtes 1235 okkupierten den
hochstiftischen Ort offenbar milites der herzoglichen Burg Hamburg
im Dienste ihres Herrn. So erscheint er fast mit den gleichen Lei
stungen (allerdings 31 tal. statt 32, 40 metr. purgmeßen frumenti statt
40 mod. frumenti) im babenbergischen Urbar (Dopsch, Landesf. Urbare
84, Nr. 335). Da wohl die genannten milites das Dorf Haslau nach dem
Tode Friedrichs II. (1246) nicht mehr aus ihrer Hand ließen, nennen
die ottokarischen Nachträge zum landesf. Urbar der Babenbergerzeit
Ungarisch-Haslau (Deutsch-Haslau) vom Standpunkte des Herzogs
„indebite“ besetzt. Doch muß der Ort bald wieder in bischöflichen
Besit; gekommen sein, da laut Urk. vom 15. 2. 1259 Otto von Haslau
zu Gunsten seines Schwiegersohnes Gundakar von Thernberg auf
10 U bischöflicher Einkünfte Verzicht leistet (MB. 29 b, 226).
1681. Gemeint ist die Maut der Brücke, die bei Haslau noch heute über
die Leitha führt.