Volltext: Die Urbare des Hochstifts im 13. und 14. Jahrhundert [1 bzw. 12] (I. Band / 1933)

Kirchenlehen in Niederösterreich südlich der Donau. 
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Item ecclesia in Prelnchirch(en) a ) 1679 , 
quam confert episcopus Pataviensis, et fundus 
totus una cum decimis et 1 villa, que iam vacat 
ab advocato, que dicitur H a s e 1 o w 168 °, que sol- 
vit 32 tal. et 40 mod. (!) mixti frumenti, 32 urnas 
de perchreht et pons ultra Litam 1681 , que solvit 
a) Der Ausgang -chirchen in ON. bei Nr. 1679 — 1846 ist regelmäßig chirch., 
mit Kürzungsstrich durch h, gekürzt. 
Im J. 1233 erhob das Passauer Domkapitel Ansprüche auf ihre Be 
setzung, wohl infolge Sedisvakanz (Starzer, Bl. f. Lk. 26, 391 f ). Noch 
1589 beanspruchte der Passauer Bischof Lehensherrlichkeit und Patro 
nat der Pfarrei M., mußte aber vertraglich darauf verzichten (Topogr. 
v. NÖ., Bd. 6, S. 126 b). Den Zehnten daselbst trug einst der Regens 
burger Domvogt Otto von Lengenbach (f 1235) nach dem Passauer 
Urbar P 4 bei Nr. 168 vom Hochstifte zu Lehen. Die sog. Lonsdor- 
fische Matrikel (MB. 28 b, 489) und auch jene von 1429 (Schmieder 1, 
Nr. 20) bezeichnen den Bischof von Passau als Kollator der Pfarrei. 
1679. Prellenkirchen Pfd., B. Hainburg. — Das bischöfliche Kollations 
recht bezeugen die sog. Lonsdorfische Matrikel und jene vom J. 1429 
(MB. 28 b, 489 und Schmieder S. 1, Nr. 3). Einstige Beziehung von 
P. zum Domvogt von Lengenbach ist wegen der späteren Lehens 
rührigkeit der Feste P. von der Herrschaft Orth (B. Groß-Enzersdorf) 
wahrscheinlich. Vgl. Stowasser, Das Land und der Herzog, S. 110 
Nr. 62. 
1680. Deutsch-Haslau (a. d. Leitha gelegen) Pfd., B. Hainburg. — Der 
Ort ist vielleicht das alte „Litaha super fontem Sconnibrunno“ der 
Königsurkunde Ludwigs des Deutschen vom 4. 3. 833 (Mühlbacher, 
Reg. nr. 1350; MB. 31 a, 70 f.), da es tatsächlich nur 2,5 km leithaabwärts 
vom heutigen Dorfe Schönabrunn liegt (vgl. auch Klebel, Jb. f. Lk. 
1928, S. 374), oder es könnte in der Zeit nach den Magyareneinfällen 
statt des verlorenen „locus Litaha“ an Passau restituiert worden sein. 
Nach dem Tode des Regensburger Domvogtes 1235 okkupierten den 
hochstiftischen Ort offenbar milites der herzoglichen Burg Hamburg 
im Dienste ihres Herrn. So erscheint er fast mit den gleichen Lei 
stungen (allerdings 31 tal. statt 32, 40 metr. purgmeßen frumenti statt 
40 mod. frumenti) im babenbergischen Urbar (Dopsch, Landesf. Urbare 
84, Nr. 335). Da wohl die genannten milites das Dorf Haslau nach dem 
Tode Friedrichs II. (1246) nicht mehr aus ihrer Hand ließen, nennen 
die ottokarischen Nachträge zum landesf. Urbar der Babenbergerzeit 
Ungarisch-Haslau (Deutsch-Haslau) vom Standpunkte des Herzogs 
„indebite“ besetzt. Doch muß der Ort bald wieder in bischöflichen 
Besit; gekommen sein, da laut Urk. vom 15. 2. 1259 Otto von Haslau 
zu Gunsten seines Schwiegersohnes Gundakar von Thernberg auf 
10 U bischöflicher Einkünfte Verzicht leistet (MB. 29 b, 226). 
1681. Gemeint ist die Maut der Brücke, die bei Haslau noch heute über 
die Leitha führt.
	        
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