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Die Urbare des 13. Jh. (P 2 und P 3 )
habet Otto decanus de Niunburch 1673 ad dies
suos, et post cum omnibus proprietatibus suis
redibit ad manus episcopi Pataviensis.
Item castrum et ecclesia in Trautmans-
dorf 1674 1675 et omnes ville ad eam pertinentes 1676 ,
que habuit in feodo dux Leupoldus 1676 et advo-
catus Ratisponen(sis) 1677 cum omnibus decimis
illius ecclesie, pertinent ad ecclesiam Pataviensem.
Item ecclesia aput Sanctam Margare-
tam 1678 , quam confert episcopus Pataviensis, et
fundus totus una cum decimis.
sehe Matrikel (MB. 28 b, 489) und auch jene von 1429 (Schmieder 1,
Nr. 17) bezeichnen den Bischof von Passau als Kollator. Im J. 1270
(2. 3.), wohl nach dem Tode des Dekans Otto, übergaben die Brüder
Otto und Rapoto von W. das Patronatsrecht von W. dem Passauer
Hochstifte (RB. 3, 342).
1673. Stift Klosterneuburg. — Otto, Dekan von Stift Kl., begegnet
als Zeuge in einem Vergleich vom J. 1250 mit der Abtei Heiligen-
kreuz wegen streitiger Gründe bei Wilfleinsdorf. Er ist wohl iden
tisch mit Otto von Wilfl,, Pfarrer von Klosterneuburg, der im J. 1244
als Zeuge bei einem Güterverkauf seiner Schwägerin Agnes von
Sabenstein erscheint und 1248 (auch damals noch als Pfarrer von Kl.)
ein derselben Abtei entzogenes Gut jenseit der Leitha restituiert
(FRA. 11/11, nr. 113, 102, 109). Sein Geschlecht war offenbar in Wilfl.
reich begütert. Auf Grund genannter urkundl. Zeugnisse und der
Dekansreihen von Stift Klosterneuburg in FRA. 11/28, S. 305 und
325 kommen für das Dekanat Ottos und somit für die Abfassungszeit
des Prediums in P 3 nur die Jahre 1250—1253/4 in Frage.
1674. Trautmannsdorf Mkt. m. Schl., B. Bruck a. d. Leitha. — Die
Stuchsen von Tr. nennen sich erstmals ca. 1175 (FRA. II/4, S. 118 f.;
vgl. F. Trauttmanstorff, Beitrag zur niederösterr. Landesgesch. S. 89,
Nr. 2) nach dem Schloß Tr., daß sie sonach mindestens schon damals
in tatsächlichem Besitj gehabt haben werden. Betr. der passauischen
Lehenshoheit über Feste, Herrschaft und Kirche von Tr. sowie hin
sichtlich der Teilung der Afterlehenshoheit daselbst zwischen Baben
bergern und Lengenbachern vgl. Bednar, Jb. f. Lk. 22, S. 421—427.
1675. Als der Pfarrei Tr. unterstehende Orte erweist Bednar, a. a. O. S. 425 f.
außer Tr. selbst noch Stixneusiedl, Gallbrunn und Hengeszagel (abgeg.
nö. Gallbrunn), ferner Sarasdorf und Rakkental, darunter die drei
erstgenannten Orte im einstigen babenbergisch-lengenbachischen
Lehengebiet.
1676. Der österreichische Herzog Leopold VI. (f 1230).
1677. Vgl. oben Nr. 1669. Zur Erklärung der zwischen dem Domvogt und
dem Herzog geteilten Besitjrechte s. Bednar, a. a. O. S. 421 ff.
1678. Margarethen am Moos Pfd., B. Bruck a. d. Leitha. — Die Kirche
war vermutlich schon frühzeitig bischöflich-passauische Eigenkirche.