Volltext: Die Urbare des Hochstifts im 13. und 14. Jahrhundert [1 bzw. 12] (I. Band / 1933)

Kirchenlehen in Niederösterreich südlich der Donau. 
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cum omnibus decimis attinentibus; proprietates 
illius ecclesie habuit advocatus Ratispon(ensis) 1669 
et nobiles de Scounberch 1670 , scilicet civitatem 
et castrum in Haselow 1671 et omnes villas sitas 
in eadem parrochia ab ecclesia Pataviensi. 
Item in Wulf linsdorf a ) 1672 ecclesia, quam 
a) Wlflinsdorf. 
Alexander III. (ebenda S. 18), 1248 durch Bischof Rüdiger (ebenda 
S. 61); die völlige Einverleibung erfolgte 1298 (bezw. 1290; ebenda 
S. 190; vgl. auch Lampel, Bl. f. Lk. 31, 201 f.). Es blieb bis zu seiner 
Aufhebung 1784 im Besitje der Pfarrei. 
1669. Der Domvogt von Regensburg OttoV. von Lengenbach (f 1235). 
— Dieser und die nobiles von Schaunberg sind nach dem Wortlaut 
dieser Urbarstelle wohl am ehesten als gleichzeitige Lehens 
inhaber des Besitzes der Brücker Kirche anzusehen (somit Einkünfte 
teilung wahrscheinlich). Bei der Auseinandersetzung Herzog Fried 
richs II. mit Passau betreffs seiner hochstiftischen Lehen (darunter 
auch der nach dem Tode des lebten Lengenbachers beanspruchten) 
dürfte Bruck ungeteilt ihm zugefallen sein, in dessen Besitz er bereits 
1239 und 1242 erscheint (FRA. 11/11, S. 101 und 105; s. auch Dopsch, 
Landesf, Urbare, S. 3, Nr. 5), das castrum Haselow hingegen ungeteilt 
den Schaunbergern (vgl. unten Nr. 1671); betr. Teilung der Besitj- 
rechte an Trautmannsdorf s. Nr. 1677. 
1670. Die Herren von Schaunberg (G. Hartkirchen, B. Eferding, OÖ) 
hatten in der dortigen Gegend auch sonst Besitz (Stowasser, Land 
und Herzog, Karte der Orther Lehen; vgl. hiezu unten Nr. 1671; F. 
Trauttmanstorff, Beitrag zur niederösterreichischen Lau desgesch. S. 157, 
Nr. 155; ferner Stülz, WSB. 12. Bd., S. 277 nr. 452: Utental, heute 
Edelsthal im Burgenland bei Prellenkirchen). Betr. ihres passauischen 
Lehensbesitzes in Haslau a. d. Donau vgl. nächste Note. 
1671. Haslau a. d. Donau (früher Kroatisch-Haslau) D., B. Hainburg. — 
Daß der Ort Haselow mit dem castrum an der Donau lag (nicht 
aber an der Leitha, wie die Topogr. v. NÖ. 4, S. 121 f. annimmt), 
ergibt sich aus dem Lehenbrief Herzog Friedrichs IV. von Tirol (aus 
der steirisch-leopoldinischen Linie der Habsburger) vom 29. 12. 1425 
für die Kranichberger bezüglich der „Feste Haslaw samt den Auen 
und Fischweiden auf der Donau und dem Urfahr bei dieser Feste“ 
(gütige Mitteilung von Pfarrer Bednar, Göttlesbrunn; vgl. Lichnowsky, 
5. Bd. nr. 2379); Deutsch-Haslau (a. d. Leitha) hatte nie eine Burg. 
Die Leopoldiner hatten die Herrschaft Orth a. d. Donau samt allen 
„Orther Lehen“ (unter letzteren auch die Feste Haslau a. d. Donau) 
im J. 1377 von den Sdiaunbergern erworben (vgl. Stowasser, Land 
und Herzog, S. 68 f. und 109, Nr. 37), von denen wohl die Herren 
von Haslau, früher die tatsächlichen Besitzer, die Herrschaft Haslau 
an der Donau zu Lehen gehabt haben müssen. 
1672. Wilfleinsdorf Pfd., B. Bruck a. d. Leitha. — Die sog. Lonsdorfi-
	        
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