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Die Urbare des 13. Jh. (P 2 und P 8 )
Item ecclesiam aput Sanctam Petro
nell am * 1664 , quam habent Gotwicen(ses) 1665 cum
Omnibus decimis, cuius proprietatem habet dux
Austrie 1666 ab ecclesia Pataviensi.
Item ecclesia in Prukke 1667 , quam <ha
bent > Ypoliten(ses) 1668 ab ecclesia Pataviensi
und Topogr. v. NÖ. 4, 50 b) und blieb seitdem landesfürstlich (Dopsch,
Landesf. Urbare 233, Nr. 11, wo allerdings unter den Einkünften nur
das Gericht genannt ist). Das Passauer Urbar betrachtet die Pfarr
kirche Hainburg als hochstiftisches Eigentum; auch das Lehensbe
kenntnis Herzog Friedrichs II. vom J. 1241 führt sie als Passauer
Lehen an (OÖUB. 3, 102). Tatsächlich verfügt bereits Bischof Alt
mann (f 1091) über Zehnte der dortigen Kirche (offenbar als Wid
mungen der Vohburger an Passau) zu Gunsten des Stiftes Göttweig
(Göttw. Salbuch 2, nr. 2 = FRA. 11/69, S. 149 und Göttw. UB. I, 33
nr. 18),
1664. Petronell Mkt., B. Hainburg. — Sofern sich die im 14. Jh. auf das
Jahr 1142 gefälschte Königsurkunde Konrads III. (Stumpf, Reg. nr.
3446) einer echten Vorlage bediente, wie es wahrscheinlich ist (vgl.
K. Lechner, Jb. f. Lk. 20, S. 52), war die Herrschaft P. bis dahin ein
Lehen der Vohburger.
1665. Über die Zuweisung der Pfarrkirche P. nebst Widern und Zehnten
an das passauische Eigenkloster Göttweig durch den Markgrafen
Diepold II. von Vohburg, erneuert durch dessen gleichnamigen Sohn
und seine Gemahlin in der Zeit von 1108—1121, vgl. FRA. 11/69, S.
300 f., nr. 165; Fuchs, Jb. f. Lk. 9 (1910), S. 55. Erst 1396 wurde die
Pfarrei pleno iure dem Stifte G. inkorporiert (Fuchs, ebenda S. 99).
1666. Gemeint ist vom Standpunkte der in P 3 vorliegenden Redaktion
(beachte das Präsens „habet“!) Ottokar von Böhmen, seit 1252 Rechts
nachfolger der Babenbergerherzoge infolge der Heirat mit des letzten
Babenbergers Schwester Margareta. Ihm vergab Bischof Berthold
27. 3. 1253 die durch den Tod des Herzogs Friedrich II. erledigten
hochstiftischen Lehen (MB. 28 b, 374 f.).
1667. Bruck a. d. Leitha St. — Der Ort, ursprünglich Ascherichesbrugge
genannt, ist erstmals 1074 in einer Schenkungsurkunde König Hein
richs IV. für Freising erwähnt (Freis. UB. I, 90 f.); die dort genannten
Hufen zu Asch, können sich nur auf Landgebiet oder etwa Ortsteile
südlich der Leitha beziehen (vgl. K. Bednar, Mittig, d. Burgenländ.
Heimatschufever. II, Nr. 4, S. 84 b und Anm. 12). Die Zehnten in
Asch., wohl der Altstadt von Bruck, schenkte Bischof Altmann (f 1091),
der ihn wohl vom bisherigen Vohburgischen Eigenkirchenherrn
(Markgraf Diepold dem Älteren, f 1078) erlangt haben wird (vgl.
auch Bednar, Jb. f. Lk. 22, S. 421), dem Stifte Göttweig (FRA. 11/69,
S. 149 L).
1668. Das Stift St. Pölten erhielt die Pfarrei Br. 1159 von Bischof Konrad I.
(St. Pölt. UB. I, 11). Bestätigung der Verleihung und der Zehnten
durch Bischof Theobald um 1179 (ebenda S. 16 f.), 1180 durch Papst