Volltext: Die Urbare des Hochstifts im 13. und 14. Jahrhundert [1 bzw. 12] (I. Band / 1933)

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Die Urbare des 13. Jh. (P 2 und P 8 ) 
Item ecclesiam aput Sanctam Petro 
nell am * 1664 , quam habent Gotwicen(ses) 1665 cum 
Omnibus decimis, cuius proprietatem habet dux 
Austrie 1666 ab ecclesia Pataviensi. 
Item ecclesia in Prukke 1667 , quam <ha 
bent > Ypoliten(ses) 1668 ab ecclesia Pataviensi 
und Topogr. v. NÖ. 4, 50 b) und blieb seitdem landesfürstlich (Dopsch, 
Landesf. Urbare 233, Nr. 11, wo allerdings unter den Einkünften nur 
das Gericht genannt ist). Das Passauer Urbar betrachtet die Pfarr 
kirche Hainburg als hochstiftisches Eigentum; auch das Lehensbe 
kenntnis Herzog Friedrichs II. vom J. 1241 führt sie als Passauer 
Lehen an (OÖUB. 3, 102). Tatsächlich verfügt bereits Bischof Alt 
mann (f 1091) über Zehnte der dortigen Kirche (offenbar als Wid 
mungen der Vohburger an Passau) zu Gunsten des Stiftes Göttweig 
(Göttw. Salbuch 2, nr. 2 = FRA. 11/69, S. 149 und Göttw. UB. I, 33 
nr. 18), 
1664. Petronell Mkt., B. Hainburg. — Sofern sich die im 14. Jh. auf das 
Jahr 1142 gefälschte Königsurkunde Konrads III. (Stumpf, Reg. nr. 
3446) einer echten Vorlage bediente, wie es wahrscheinlich ist (vgl. 
K. Lechner, Jb. f. Lk. 20, S. 52), war die Herrschaft P. bis dahin ein 
Lehen der Vohburger. 
1665. Über die Zuweisung der Pfarrkirche P. nebst Widern und Zehnten 
an das passauische Eigenkloster Göttweig durch den Markgrafen 
Diepold II. von Vohburg, erneuert durch dessen gleichnamigen Sohn 
und seine Gemahlin in der Zeit von 1108—1121, vgl. FRA. 11/69, S. 
300 f., nr. 165; Fuchs, Jb. f. Lk. 9 (1910), S. 55. Erst 1396 wurde die 
Pfarrei pleno iure dem Stifte G. inkorporiert (Fuchs, ebenda S. 99). 
1666. Gemeint ist vom Standpunkte der in P 3 vorliegenden Redaktion 
(beachte das Präsens „habet“!) Ottokar von Böhmen, seit 1252 Rechts 
nachfolger der Babenbergerherzoge infolge der Heirat mit des letzten 
Babenbergers Schwester Margareta. Ihm vergab Bischof Berthold 
27. 3. 1253 die durch den Tod des Herzogs Friedrich II. erledigten 
hochstiftischen Lehen (MB. 28 b, 374 f.). 
1667. Bruck a. d. Leitha St. — Der Ort, ursprünglich Ascherichesbrugge 
genannt, ist erstmals 1074 in einer Schenkungsurkunde König Hein 
richs IV. für Freising erwähnt (Freis. UB. I, 90 f.); die dort genannten 
Hufen zu Asch, können sich nur auf Landgebiet oder etwa Ortsteile 
südlich der Leitha beziehen (vgl. K. Bednar, Mittig, d. Burgenländ. 
Heimatschufever. II, Nr. 4, S. 84 b und Anm. 12). Die Zehnten in 
Asch., wohl der Altstadt von Bruck, schenkte Bischof Altmann (f 1091), 
der ihn wohl vom bisherigen Vohburgischen Eigenkirchenherrn 
(Markgraf Diepold dem Älteren, f 1078) erlangt haben wird (vgl. 
auch Bednar, Jb. f. Lk. 22, S. 421), dem Stifte Göttweig (FRA. 11/69, 
S. 149 L). 
1668. Das Stift St. Pölten erhielt die Pfarrei Br. 1159 von Bischof Konrad I. 
(St. Pölt. UB. I, 11). Bestätigung der Verleihung und der Zehnten 
durch Bischof Theobald um 1179 (ebenda S. 16 f.), 1180 durch Papst
	        
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