Volltext: Die Urbare des Hochstifts im 13. und 14. Jahrhundert [1 bzw. 12] (I. Band / 1933)

Amstetten mit Hof mark Gleiß. 
155 
Nach der Überschrift unseres Urbarpostens unterstand nämlich auch 
das Gebiet der Hofmark Gleiß (s. unten Nr. 1403f.) im 13. Jh. der 
bischöflichen Verwaltung von A Die nachfolgend angeführten hoch- 
stiftischen Besißungen außer jenen zu Amstetten selbst (unten Nr. 1408) 
liegen alle in der späteren Herrschaft Gleiß (B. Waidhofen a. d. Ybbs). 
Gleiß gehörte im 12. Jh. noch dem aus Sachsen stammenden Ge- 
schlechte von Seeburg (Grafschaft Mansfeld) und zwar dem Grafen 
Gero. Dessen Sohn Wichmann, Erzbischof von Magdeburg (1152 
—1192), schenkte nach dem Tode seiner Brüder um 1185 umfangreiche 
Besitzungen aus seinen Allodialgütern rechts der Ybbs bis tief in das 
Gebirge an das passauische Eigenkloster Seitenstetten und an das 
Hochstift selbst. Dieses erscheint seitdem als Eigentümer des Ge 
bietes um Gleiß (das 1232 bezw. 1256 als Hofmark und Schloß be 
zeichnet ist: Salzb. UB. III, 656; MB. 29b, 412) mit den Gütern um 
Sonntagberg (Mkt. Zell, G. Zell-Arzberg), dem Gebiete von Opponiß 
und der s. und sö. sich anschließenden Gegend rechts der Ybbs, ein 
Besitz, der sich in der Folge bis gegen Lunz erweitert (P 10 bei Nr. 
939f.). Vgl. hiezu Geschichtl. Beilagen 2, 71; AÖG. 1, Heft 4, S. 98f.; 
Topogr. v. NÖ. 3, 456 f.; 7, 499f.; Niederösterr. Weist. 3, 682; Sei- 
tenstett. UB. nr. 9—12, 24, 78. Bischof Georg von Passau, Graf von 
Hohenlohe (1390—1423), verkaufte die Herrschaft Gl. mit Vorbehalt 
des ewigen Wiederkaufs an Heinrich VI. von Wallsee-Enns (1351 
—1398; vgl. MB. 31 b, 496 und Döblinger, Die Herren von Wallsee, 
AÖG. 95, 342 nebst Stammtafel 4). Über die weiteren Schicksale 
der Gleißer Herrschaft s. Topogr. v. NÖ. 3, 457 f. 
1380. Vgl. Höllenstein: (Groß-) Pfd., B. Waidhofen a. d. Ybbs. — Der 
ON. „Holnstein“ umfaßt die nö. des Pfarrdorfes gelegene Gegend; 
s. Nr. 1411. Die Edlen von Hausegg (s. Gresten, B. Gaming) ent 
sagen am 16. 6. 1260 ihren strittigen Besitzungen „in districtu illo, 
qui vulgari nomine Pazzowerluz nuncupatur ... circa Holnstein“ zu 
Gunsten des Passauer Hochstifts (MB. 29 b, 154). Durch den Ver 
gleich mit den Urkunden, welche Irrungen derselben mit dem Stifte 
Seitenstetten um Güter bei Ybbsiß betreffen (Seitenstett. UB. nr. 28, 
34, 87, 88), wird ebenfalls die Deutung des ON. „Holnstein“ auf ein 
ausgedehntes Gebiet vom Knie der Ybbs bei Großhollenstein bis 
gegen Ybbsiß hin nahegelegt. 
1381. Gemeint ist der Domvogt von Regensburg Otto V. von Lengen- 
bach (f 1235). — Vgl. auch P 4 Nr. 183 und Dopsch, Landesf. Ur 
bare 79, Nr. 315. 
1382. Opponitz R. und G., B. Waidhofen a. d. Ybbs. — Der Ort war 
schon früh mit der Herrschaft Gleiß verbunden. S. hiezu Nr. 1379; 
ferner Topogr. v. NÖ. 7, 498 f. und P 4 Nr. 846. 
1383. Oismühle oder Bayermühle Mühle bezw. Hammer, beide G. 
Opponiß. — Vgl. P 4 Nr. 884. 
1384. Eben Bhs., G. Zell-Arzberg. — Vgl. P 4 Nr. 901. 
1385. Zell-Arzberg R. und G. — Vgl. P 4 Nr. 896. 
1386. Verschollen, wenn nicht Grieshof Bhs. oder Häusern EH., beides in 
G. Zell-Arzberg; vgl. P 4 Nr. 894. 
1387. Losbichl Bhs., G. Zell-Arzberg. - Vgl. P 4 Nr. 895.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.