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Die Überlieferung der hochsfiffisch-passauisdien
Urbare.
(Handschriften und deren Vorlagen, Verhältnis der
Handschriften zueinander, Drucke)
Die in dieser Edition zum Abdruck gelangenden mittel
alterlichen Urbare des Hochstifts Passau erliegen, abgesehen von
einer Handschrift des Wiener Staatsarchivs Nr. 910 v. J. 1391
(hier W oder Pni/ 2 ) und von Clm. 11006 der Bayerischen Staats
bibliothek München aus dem 14. Jh. (hier Pi 0 i/ 2 ), sämtlich im Baye
rischen Hauptstaatsarchiv München, Abteilung Hochstift Passau
(hier P 2 , P 3 , P 4 , Pi 0 , Pn). Nur für die Urbaraufzeichnungen von
P 2 , Pio und Pu stehen im ganzen zwei handschriftliche Über
lieferungen zu Gebote, indem P 3 Hand A, und fast durchwegs
auf dieser Hs. fußend Pu f 76—97, ferner Pi 0 i/ 2 und Pni /2 als
Korrespondenzhandschriften erscheinen, während das Urbar
material von P 4 , abgesehen von wenigen Posten bloß in einer
Handschrift vorliegt. Letzteres gilt in mehreren Teilen auch für
P 3 , nämlich so weit, als seine das Urbarmaterial von P 2 ergänzen
den Einträge nicht im Kopiale Pu f 76—97 aufgenommen sind,
weniger für die übrigen Hss. Insgesamt liegen also unserer
Ausgabe sieben Handschriften zu Grunde, von denen besonders
die ältesten, nämlich die der Epoche des Bischofs Otto von Lons-
dorf angehörigen, in ihrem urbariellen Teile eine genauere Be
sprechung erfordern. Nur P 10 , P 10 i/ 2 und Pui/ 2 sind reine Urbar
handschriften, während alle anderen in Sammelbänden erhalten sind.
1. Die Hs. Nr. 2 des HS1AM., Hochslift Passau.
(Hier mit P2 bezeichnet)
Sie ist ein Sammelkodex von insgesamt 88 Perg.-Bl. (f 12
ist Papier), denen im jetzigen Einband je 4 Papierblätter am
Eingang und Schluß zugebunden sind, das vordere dritte mit
einer Beschreibung der Hs. durch Archivbeamte vom J. 1874.
Deutlich heben sich nach Inhalt, Schrift und Format drei Teile
heraus, und zwar nach der neueren Paginierung: