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Geschichte des Gotteshauses. Rubrik t. 
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Bautheile, sowie auf das Verhältuiß der Bautheile zu einander, 
dann auf die mehr oder minder reiche Einrichtung und Aus¬ 
schmückung bedeutenden Einfluß. Der Forscher hat daher vor¬ 
zugsweise darauf zu sehen, für welche Bestimmung jenes Kir- 
chcngebäudc, das er seiner Forschung unterziehen will, ur¬ 
sprünglich erbaut worden ist, und ob mit dieser Bestimmung 
niemals eine Veränderung vorgenommen wilrde. Bei vielen 
Kirchengebäuden hat eine Veränderung der Bestimmung statt¬ 
gefunden. Manche Filiale, ja selbst manche Kapelle ist später in 
eine Pfarrkirche verwandelt worden. Dieser Veränderung des 
Ranges und der Bestimmung sind gar oft jene Umbauten, Um¬ 
gestaltungen, sowie auch Verunstaltungen zuzuschreiben, welche 
so manche Kircheugebäude im Laufe der Zeiten erlitten haben. 
'S. Wem zu Ehren ist das Gotteshaus geweiht? Hat sich mit der Wid¬ 
mung im Lauft der Zeit eine Veränderung ergeben, und zwar wann, 
und aus welche» Gründen? 
Jedes Kircheugebäude ist Gott dem Herrn, aber nebstdem 
entweder irgend einem Geheimnisse des Glaubens, oder einem 
Heiligen zu Ehren geweiht. Jenen Heiligen, dem zu Ehren 
eine Kirche geweiht ist, nennt man den Kirchenpatron. Bei 
der Erforschung und Beschreibung kirchlicher Gebäude ist auf den 
Kirchenpatron oder Titelheiligen vornehmlich Rücksicht zu nehmen, 
und zwar darum: 1. Weil die Wahl des Kirchenpatrons aus 
das Kircheugebäude selbst, nämlich aus seine Grundform, Archi¬ 
tektur, sowie namentlich auf sein Schmuckwerk manchen Einfluß 
ausgeübt hat. So z. B. sind Kircheugebäude, welche ursprüng¬ 
lich schon der seligsten Jungfrau zu Ehren errichtet worden sind, 
in zarteren und zierlicheren Formen gehalten. 2. Weil die Wahl 
des Kirchenpatrous nicht selten über die spezielle Bestimmung 
des kirchlichen Gebäudes Aufschluß gibt. Taufkapellen wurden 
gewöhnlich dem heiligen Johannes dem Täufer, Todtenkapellen 
dagegen dem heiligen Erzengel Michael, oder der heiligen Bar¬ 
bara zu Ehren geweiht. Kapellen oder Kirchen bei Spitälern 
erhielten gewöhnlich ihre Widmung zu Ehren des heiligen Gei¬ 
stes, weil der heilige Geist als Vater der Armen (Pat6r paupe-