Volltext: Anleitung zur Erforschung und Beschreibung der kirchlichen Kunstdenkmäler

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Schlüssel zur Erforschung der Heiligenbilder. 
tigte kostbare Reliquiarien, und wurde spater Bischof. Sein Bild 
wurde in älteren Kirchengebäuden nicht selten gefunden. (F. 1. Dez.) 
Hand. Eine Hand, die aus den Wolken reicht, ist Sinn¬ 
bild der Allmacht Gottes. Die segnende Hand, die in einem Nim¬ 
bus eingeschlossen ist, wird auf die besondere Gnade gedeutet, die 
Gott der sel. Jungfrau Maria zu Theil werden ließ. Als histori¬ 
sches Zeichen kömmt dieses Attribut vor in den Bildern des heil. 
Johannes Damascenus, Bischofs und Kirchenlehrers, der 
seine eigene Hand trägt, die ihm Leo der Jsaurer abhauen ließ, 
aber von Maria ihm wieder angeheilt wurde. (F. 6. Mai.) — 
St. Lazarus von Constantinopel, als Mönch und Maler, 
mit verbrannten Händen, mit denen er noch immer Heiligenbilder 
malte. (F. 23. Febr.) — St. Quiriacus trägt seine eigene 
abgehauene Hand. (F. 12. Aug.) 
Haus. St. Ansovinus, als Bischof, hat eine Frucht¬ 
scheune neben sich. (F. 13. März.) — St. Alexius, (s. Treppe.) 
— St. Florian, (f. Flamme.) — St. Pelagia mit einem 
Hause neben sich. (F. 9. Juni.) 
Saut. St. Bartholomäus, (s. Apostel.) 
echel. St. Blasius, als Bischof, mit einem Schwerte, 
einer eisernen Hechel und einer Wachskerze. Auf Gemälden erscheint 
er nicht selten von verschiedenen Thieren umgeben. Da er in einer 
Höhle lebte, kamen täglich die wilden Thiere, um von ihm den 
Segen zu erhalten. Er wurde mit dem Schwerte enthauptet. 
Sieben Frauen, die nach alter, frommer Sitte sein Blut sammel¬ 
ten, wurden mit eisernen Kämmen (Hecheln) gemartert. St. Bla¬ 
sius wird in unseren Gegenden vielfach, besonders als Patron 
gegen Halsleiden, verehrt. (F. 3. Febr.) 
Herz. St. Augustin, (s. Adler.) — St. Franciscus 
von Sales. Ein durchbohrtes mit einer Dornenkrone umwunde¬ 
nes Herz erscheint in einer Glorie über ihm. (F. 29. Jänn.) — 
St. Brigitta von Schweden, berühmt wegen ihren Offenba¬ 
rungen, in Nonnenkleidung, trägt ein Herz in der Hand, das mit 
einem Kreuze bezeichnet ist. (F. 8. Oct.) — St. M. Magdalena 
de Pazzis, als Carmeliternonne, hat die Wundmale, und trägt 
ein brennendes Herz sammt Dornenkrone. (F. 25. Mai.) — St. 
Theresia, als Carmeliternonne, hält ein brennendes Herz in der 
Hand, und hat ein Crucifix vor sich. (F. 25. Oct.) 
Hirsch. Bilder desselben kommen theils als sinnbildliche, 
theils als historische Zeichen vor. Der Hirsch ist ein Sinnbild einer 
nach Gott verlangenden Seele, so wie der Frommen, der Gläubigen 
überhaupt. Dieses Sinnbild war an den Taufbecken in den ältesten 
Kirchen sehr häufig angebracht, und bezeichnete die nach der Tauf¬
	        
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