Volltext: Anleitung zur Erforschung und Beschreibung der kirchlichen Kunstdenkmäler

112 Schlüssel zur Erforschung der Heiligenbilder. 
mit dem Schweißtuche, auf welchem das Antlitz des Herrn zu sehen 
ist. — St. Anselmus von Canterbury, als Bischof und Kir¬ 
chenlehrer, mit einem Buche, hat Christus und die Jungfrau als 
Erscheinung vor sich. (F. 1. Apr.) St. Katharina von Bo¬ 
logna trägt das Christkind. (F. 2. März.) St. Christoph, als 
Riese, trägt das Christkind aus der Schulter, hat einen Baum in 
der Hand, und geht durch einen reißenden Fluß. Der Sage nach 
wollte der Riese Offero, der selbst eine ungemein große Stärke 
besaß, nur dem mächtigsten Herrn auf dieser Welt dienen. Er be¬ 
gab sich also in den Dienst jenes Königs, den man damals für 
den mächtigsten hielt. Da er aber hörte, jener so mächtige König 
fürchte sich vor dem Teufel, so verließ er den König, und begab 
sich in den Dienst des Teufels. Da er aber vernahm, daß auch 
der Teufel vor Jemandem, nämlich vor Christus und dem Kreuze, 
zittre, suchte er Christum als den Mächtigsten auf, um in seine 
Dienste zu treten. Ein Einsiedler lehrte ihn Christum kennen, und 
gab ihm auf, die Reisenden um Christi willen über den Fluß zu 
tragen. Einstmals trug er zur Nachtszeit ein Kind über das Was¬ 
ser, das zunehmend schwerer wurde. Es war Christus, der ihm 
sagte: Du trägst nicht allein die Welt, sondern auch den Schöpfer 
der Welt. Damit drückte das Christkind den Riesen unter das 
Wasser, und gab ihm die Taufe. Von nun an wurde der Riese 
Offero Christophorus, d. i. der Christusträger, genannt. Im Mit¬ 
telalter wurde das Bild des heil. Christoph sehr häufig in wahr¬ 
haft riesiger Gestalt an den Gotteshäusern angebracht. Dieses 
Bild sollte die Christen mahnen, Christum ebenso im Herzen zu 
tragen, wie ihn Christophorus im Herzen und auf der Schulter 
getragen hatte. St. Christoph wird als Patron der Schiffer sowie 
gegen unbußfertigen Tod verehrt. (F. 25. Jul.) — St. Ed¬ 
mund von Canterbury hat das Christkind als Erscheinung vor 
sich. (F. 16. Nov.) — St. Felix, als Kapuziner, trägt das 
Christkind. (F. 28. Mai.) — St. Hedwig im Nonnenkleide, 
Krone und Hermelinmantel zur Seite, trägt ein Bild der Jungfrau 
mit dem Christkinde. (F. 17. Oct.) — St. Johannes Gual- 
bertus trägt ein Bildniß Christi. (F. 12. Juli.) 
Delphin. St. Callistratus, zwei Delphine tragen ihn 
auf dem Rücken. (F. 26. Sept.) — St. Martinianus, auf 
einem Felsen im Meere, einen Delphin neben sich. (F. 2. Juli.) 
Dolch. St. Bibiana, (s. Blätter.) — St. Eduard M. 
mit Dolch und Becher. (F. 18. März.) — St. Kilian, als 
Bischof, trägt einen Dolch oder ein Schwert, manchmal beides zu¬ 
gleich. (F. 8. Juli.) — St. Olaf, in königlicher Kleidung, einen 
Dolch in der Hand. (F. 29. Juli.)
	        
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