Volltext: Österreichisch-ungarisches Rotbuch

dem Savekönigreiche die dauernde ungestrafte und unstrafbare 
Bedrohung Österreich-Ungarns ermögliche. 
Am 30. Juli hat der englische Staatssekretär neuerdings 
angeregt, daß sich Österreich-Ungarn in seinem Konflikte mit 
Serbien der Vermittlung der Mächte bediene. Von dem Wunsche 
geleitet, ihr Möglichstes zu tun, um den Weltfrieden zu er¬ 
halten, hat sich die k. u. k. Regierung bereit erklärt, diese 
Vermittlung anzunehmen. Die Ehre und das Interesse Öster¬ 
reich-Ungarns aber erheischten, daß dies nicht unter dem 
Drucke der drohenden Maßnahmen Rußlands geschehe. Sie 
mußte daher vor allem fordern, daß die feindseligen Mobili- 
sierungsmaßnahmen des Zarenreiches vorerst rückgängig ge¬ 
macht werden. Dieses Verlangen hat das Petersburger Kabinett 
mit der Mobilisierung der gesamten russischen Streitkräfte be¬ 
antwortet. 
Im Bunde mit der Selbstsucht Großbritanniens und der 
Revanchebegierde der französischen Republik hat die Peters¬ 
burger Regierung kein Mittel verschmäht, um der Tripel¬ 
entente die Vorherrschaft in Europa zu sichern und sich selbst 
freie Bahn für ihre kühnsten Pläne zu schaffen. 
Mit skrupelloser Hand ist Rußland bestrebt gewesen, die 
Fäden seiner Politik zu einem Netze über dem Haupte der 
Monarchie zu verdichten. 
Als sich Österreich-Ungarn, dem Gebote der Selbsterhaltung 
gehorchend, entschloß, diese Fäden zu zerreißen, hat Ru߬ 
land versucht, der k. u. k. Regierung in den Arm zu fallen 
und die Monarchie zu demütigen. 
In ihren Lebensinteressen auf das schwerste gefährdet, 
sahen sich Österreich-Ungarn und Deutschland vor die Wahl 
gestellt, ihre Rechte und ihre Sicherheit zu verteidigen oder 
vor den Drohungen Rußlands zurückzuweichen. 
Sie sind den Weg gegangen, den ihnen Ehre und Pflicht 
wiesen.
	        
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