Volltext: Österreichisch-ungarisches Rotbuch

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Ferner wird Baron Schoen auftraggemäß erklären, Deutsch¬ 
land wünsche lebhaft, daß der Konflikt zwischen uns und 
Serbien lokalisiert bleibe, wobei Deutschland auf die Unter¬ 
stützung seitens Frankreichs zähle. 
46. 
Graf Szögy^ny an Graf Berchtold. 
Telegramm. Berlin, 29. Juli 1914. 
Bereits Sonntag hat die deutsche Begierung in St. Peters¬ 
burg erklärt, daß die russische Mobilisierung die deutsche 
Mobilisierung zur Folge hätte. 
Darauf erfolgte russischerseits die mit meinem Telegramme 
vom 27. d. Mts. gemeldete Antwort. Hierauf wurde heute neuer¬ 
dings nach St. Petersburg telegraphiert, daß durch das 
weitere Fortschreiten der russischen Mobilisierungsmaßnahmen 
Deutschland veranlaßt werden könnte, zu mobilisieren. 
47. 
Graf Szäpäry an Graf Berchtold. 
Telegramm. St. Petersburg, 29. Juli 1914. 
Da ich vom deutschen Botschafter erfahren habe, Herr 
Sazonow zeige sich über Euer Exzellenz angebliche Abgeneigt¬ 
heit, Gedankenaustausch mit Bußland fortzusetzen und über 
vermeintlich weit über das notwendige Maß ausgedehnte und 
daher gegen Bußland gerichtete Mobilisierung Österreich- 
Ungarns sehr aufgeregt, suchte ich den Herrn Minister auf, 
um einige mir vorhanden scheinende Unklarheiten zu beheben. 
Der Herr Minister begann damit zu konstatieren, daß 
Österreich-Ungarn kategorisch weiteren Gedankenaustausch ab¬ 
lehne. Ich stellte auf Grund Euer Exzellenz Telegrammes vom 
28. d. M. richtig, daß Euer Exzellenz es zwar abgelehnt hätten, 
nach allem, was vorgefallen, über die Notentexte und den 
österreichisch-ungarisch-serbischen Konflikt überhaupt zu dis-
	        
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