Volltext: Österreichisch-ungarisches Rotbuch

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meine, der Weg, den wir zu dessen Erreichung verfolgen, 
sei nicht der sicherste. Die Note, die wir überreicht hätten, 
sei in der Form nicht glücklich. Er habe sie seitdem studiert 
und wenn ich Zeit hätte, nyjchte er sie nochmals mit mir 
durchschauen. Ich bemerkte, daß ich zu seiner Disposition 
sei, aber weder autorisiert sei, den Notentext mit ihm zu 
diskutieren, noch denselben zu interpretieren. Seine Bemer¬ 
kungen seien aber natürlich von Interesse. Der Herr Minister 
nahm sodann alle Punkte der Note durch und fand heute von 
den zehn Punkten sieben ohne allzu große Schwierigkeiten an¬ 
nehmbar, nur die zwei Punkte, betreffend die Mitwirkung von 
k. u. k. Funktionären in Serbien und den Punkt, betreffend die 
Entlassung von unserseits zu bezeichnenden Offizieren und 
Beamten, fand er in dieser Form unannehmbar. Bezüglich 
der beiden ersten Punkte war ich in der Lage, eine authen¬ 
tische Interpretation im Sinne Euer Exzellenz Telegrammes 
vom 25. d. M. zu geben, bezüglich des dritten meinte ich, daß 
er eine notwendige Forderung sei. Übrigens seien die Dinge 
im Rollen. Die Serben hätten schon gestern mobilisiert und 
was sich seither noch ereignet habe, sei mir unbekannt. 
32. 
Graf Berchtold an Graf Szäpäry in St. Petersburg. 
Telegramm. Wien, 27. Juli 1914. 
Ich ermächtige Euer Exzellenz, Herrn Sazonow gegenüber 
sich dahin auszusprechen, daß, solange der Krieg zwischen 
Österreich-Ungarn und Serbien lokalisiert bleibe, die Monarchie 
irgendwelche territoriale Eroberungen keineswegs beabsichtige.
	        
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