Volltext: Die transzendentale Subjekts- und Erkenntnistheorie im 20. Jahrhundert

zähle, liegt bei mir, und ist Gegenstand des Mathematikunterrichts in 
der 1. Klasse Volksschule. Dafür, daß ich etwas als 'Einzelnes' 
auffasse (für seine Bestimmtheit 'als' Einzelnes) ist nur dies notwendig: 
der konstitutive Gesichtspunkt. 
Nun meint Cramer gewissermaßen im Gedanken 'Ich' den Gedanken von 
einem 'unmittelbar' Einzelnen zu haben, für dessen Bestimmtheit als 
Einzelnes nicht mehr die Willkür eines konstitutiven Gesichtspunktes 
maßgeblich ist, den Gedanken einer 'reinen Bestimmtheit' (Form) also, 
einer 'unvermittelten' (gegensatzlosen) Einzelheit ... 
Aber wir haben schon früher festgestellt, daß das mit 'ich' Gemeinte 
nicht ein Einzelnes, Singuläres im Sinne bloßer Quantität (als Element 
einer Klasse) ist, sondern primär Einzelnes, Eines, im Verhältnis zu ... 
(einer Gemeinschaft). Es 'ist' gewissermaßen dieses Verhältnis ... (die 
Mehrzahl von 'ich' ist 'wir'! Der Ausdruck 'Iche' ist ungrammatisch). 
Es ist m.a.W. nicht möglich, das 'ich' als Bestimmtheitsform aufzufassen, 
'Sein' und 'Bestimmtheit' des 'ich' sind nicht zu trennen. 
Wohl ist es sinnvoll zu sagen, das Subjekt sei ein einzelnes Bestimmtes 
von der Bestimmtheitsform 'Mensch'; mit Bezug auf die Vorstellung 
'Mensch' sind 'Sein' und 'Bestimmtheit' zu unterscheiden. Aber die 
Bestimmtheit dieser Vorstellung ist offenbar eine Frage der Definition, 
d.h. sie hängt ab vom (jeweiligen) konstitutiven Gesichtspunkt. Sie 
leistet so nicht das, was Cramer zum Behuf der 'Überwindung' der 
Transzendentalphilosophie im Sinne der These von der 'ontologischen 
Priorität der Form' braucht. 
Hier würde die eigentliche ontologische Problematik erst beginnen. 
Die begrifflich-deskriptive Unbekümmertheit Cramers und der damit 
verbundene Mangel an Ausweisung in betreffs seiner kategorialen 
Ontologie wird auch durch die Kühnheit der nachfolgenden, auf sie 
aufbauenden und sie begründenden Spekulation nicht kompensiert. 
2) Die spekulative Philosophie 
In ihr geht es um die 'Frage nach der Bestimmtheit von Bestimmtem', 
um das 'Prinzip aller Bestimmtheit'. Sie handelt nicht (mehr) von den 
Dingen sofern sie Gegenstände der Erkenntnis sind, sondern von den 
Dingen an sich, dem Grund ihres Seins und ihrer Bestimmtheit ... 
"Bestimmtes Einzelnes ist von einer Bestimmtheitsform. Nun geht es 
aber in der spekulativen Philosophie um die Bestimmtheit der Bestimmtheits- 
formen und um die Frage nach dem Verhältnis von Bestimmtheitsform 
und ihr gemäß Bestimmtem. Das ist die Frage nach dem Verhältnis von 
Kategorie und kategorial Bestimmtem." (1) Diese Frage führt in ihrer 
(1) Vom transzendentalen zum absoluten Idealismus, §16
	        
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