Volltext: Geschichte des uralten und seit Jahrhunderten um Landesfürst und Vaterland höchst verdienten, theils fürstlich, theils gräflichen Hauses Starhemberg

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Herr Markgraf Ottokar war Vogt des Stiftes Freysing, 
und um das Jahr 1161 Stifter des Klosters Seih, einer Kar 
thause und eines Spitales im Zernwalde, im Jahre 1163 aber 
stiftete er das Kloster Voran; die Stiftungs - Urkunde lautet 
wie folgt: »Diyini timoris et amoris intuitu pro salute no- 
»stra et dilecte conjugis nostrae Chunegundis etcharissimi 
»filii nostri Ottokari, quoddam praedium nostrum Vo- 
»ravve dictum ad Juyavensem sedem potestatiya manu tra- 
»didimus et in eodem praedio yiros i’eligiosos secundum 
»regulam beati Augustini yiventes jugiter ibidem perman- 
»suros autoritate Domini nostri Eberhardi venerabilis Ar- 
»chiepiscopi collocayimus etc. Acta sunt haec anno Dom. 
»Incarn. MCLXIII. apud Fischaha. « 
Preuenhuber erzählt in seiner Geschichte der Grafen von 
Steyer vom Herrn Ottokar V-: er habe im Jahre 1147 nebst 
vielen andern Fürsten das Kreuz wider die Ungläubigen zu 
ziehen, angenommen; im Jahre 1154 mit andern geistlichen 
und weltlichen Fürsten, Kaiser Friedrich nach Rom zur Em- 
pfangung der Kaiserlichen Krone begleitet, und wäre im nähm 
lichen Jahre mit Herzog Heinrich von Bayern und vielen vor 
nehmen Herrn nach dem heiligen Grabe gereiset, bey welchem 
Zuge er 1200 Pferde mit sich gehabt hätte. 
Rirner merkt in seinem Turnierbuche an: »daß Markgraf 
«Ottokar bey einem Turniere, welches Herzog von Baiern Anno 
»1165 eint St. Andreastage gab, sich eingefunden, bey welchem 
»ihm der 4te Tanz mit Herzogs Leopold von Oesterreich Gema- 
»chel, gebornen Herzoginn von Behaimb, sey präsentirt worden.« 
Ottokar V- war mit Frau Chunegunde von Vohburg (Chu- 
negund de Vohburg) Tochter des Herrn Diepold, Markgra- 
fens von Vohburg, und Frau Adelheid aus Pohlen vermählt, 
die ihm 2 Söhne gebar: Herr Leupold, oder Theobold, oder 
Diebold und Ottokar YI. 
Herr Ottokar V-, nachdem ihm seine Gemahlinn einen Mo 
nath früher in jene Welt vorausgieng, starb am 51. Dezember 
des Jahres 116s, und liegt im Kloster zu Vorau begraben, wo 
folgende Inschrift vorhanden ist, bey welchem nur das Ster 
bejahr n64 irrig zu seyn scheint und wahrscheinlich 1165 hei 
ßen soll. 
»Ottocarus filius Leopoldi sortis, qui fuit filius Otta-
	        
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