Volltext: Geschichte des uralten und seit Jahrhunderten um Landesfürst und Vaterland höchst verdienten, theils fürstlich, theils gräflichen Hauses Starhemberg

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Kaiser Joseph II. Ihm wenige Tage darauf auch die Reichö- 
fürstliche Würde mit allen derselben anklebenden Privilegien zu 
ertheilen, als: große und kleine, goldene und silberne Münzen 
mit Umschrift und Wappen prägen zu lassen re. 
Im Jahre 1767 wurde Fürst Georg Adam zum Staats - und 
Konferenz-Minister in inländischen Angelegenheiten, im Jahre 
1780 aber nach Absterben des Herzogs Karl Alexander von Lo 
thringen und Baar, zum bevollmächtigten Minister in den Oe 
sterreichischen Niederlanden ernannt. 
In allen diesen Stellen zeichnete sich Herr Fürst Georg 
Adam auf eine Weise aus, welche ihn des Beyfalls und der 
Zufriedenheit seiner Souveraine im hohen Grade würdig machte. 
Zur Belohnung übertrugen ihm, nachdem er schon vorher Groß- 
krenz des königl. ungarischen St. Stephans-Ordens geworden, 
Se. Majestät Kaiser Joseph II. nun auch im Jahre 1782 die 
erhabene Würde eines ersten Obersthofmeisters, und Obersten 
sämmtlicher Leibgarden, in welcher ihn in der Folge Ihre Ma 
jestäten Leopold II. und Franz I. in nicht minder schmeichelhaf 
ten Ausdrücken bestätigten. 
Da die Kräfte Sr. Majestät des Kaisers Joseph II. mit 
jedem Tage der Krankheit mehr abnahmen, und seine Schwä 
che ihm nicht mehr erlaubte, den Regierungsgeschäften sich zu 
widmen, ernannte er einen Konferenz-Rath, welcher die wich 
tigsten Staatsangelegenheiten besorgen mußte. Die Konferenz- 
Räthe, welche K. Joseph ernannte, waren: der Fürst von Kau 
nitz, Staats- und Hauskanzler, der Fürst Georg Adam von 
Starhemberg, der Feldmarschall Graf von Laszy, der Finanz- 
minister Graf von Hazfeld, und Graf von Roseuberg, welcher 
unter K. Leopold II. in den Fürstenstand erhoben wurde. 
Seit dem Jahre 1782 war Fürst Georg Adam Inhaber 
des größeren Starhembergischen Majorats, und seit 1789 Le- 
hcnsherr und Senior seines Geschlechts; auch zugleich der äl 
teste Ordensritter des Ordens des goldenen Vließes. 
Bey der pünktlichsten Ordnung in seinem Hauswesen, in 
welchem bis ins kleinste Detail buchhalterische Rechnungen ein 
geführt waren, brachte es Fürst Georg Adam dahin, daß er 
nicht nur ein äußerst glänzendes Haus machte, alle seine zahl 
reichen Beamten und Diener reichlich besoldete und pensionirte, 
sondern auch seine Majorats - und Allodial - Herrschaften an-
	        
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