Volltext: Geschichte des uralten und seit Jahrhunderten um Landesfürst und Vaterland höchst verdienten, theils fürstlich, theils gräflichen Hauses Starhemberg

2Q2 
erhielt er vom Papste Jnnocenz XII. die Errichtung eines Kol 
legiums zu Rom, dessen Bestimmung die Erziehung nordischer 
Jünglinge im katholischen Glauben war, die sich in der Folge 
dem geistlichen Stande widmen wollten. Schon im Jahre 1698 
schickte P. Gottseer vermöge erhaltenen Auftrages sechs schwebn 
dische Jünglinge nach Rom, wovon wirklich fünf derselben, 
nachdem sie alldort von der zartesten Jugend an unterrichtet, 
und endlich als Doktoren der Gottesgelehrtheit graduirt wur 
den , nach Linz ig Oberösterreich kamen, dann zu eben diesem 
Endzwecke legte Herr Franz Ottokar durch ansehnliche, theils 
eigene, theils von andern Wohlthätern gesammelte Geldbeyträge 
auch den Grund zu dem zu Linz errichteten nordischen Semina- 
rium; und des Sterbenden letzte Klage war noch diese, daß 
ihn der Tod bevor von der Welt rufe, ehe noch dieses ihm so 
sehr am Herzen liegende Institut zur vollkommenen Reife gedieh. 
Allein was der zu früh der Welt entrissene Wohlthäter nicht 
ganz ausführen konnte, das vollendete sein an Güte des Her 
zens dem Vater ganz ähnlicher Sohn, Herr Konrad Signiund, 
und dessen Nachkommen im vollen Maße, nachdem schon vor 
her Herrn Franz Ottokars jüngerer Bruder, Herr Thomas 
Gttndacker, durch sein bey Hofe gehabtes Ansehen und Fürbitte 
es dahin brachte, daß Kaiser Joseph I. der nordischen Stiftung 
ein Kapital von 20,000 si. anwies, welches K. Karl VI. mit 
gleicher Summe vermehrte. Diesem nordischen Seminarium, 
welchem die Kirche und der Staat so viele eifrige Diener ver 
dankt, stand noch einige Jahre vor dessen Aufhebung der wür 
dige itt der Folge als Fürst -- Erzbischof von Wien verstorbene 
Graf von Hohenwart vor. Eine nähere Beschreibung findet 
man in dem kleinen Buche, welches den Titel führt: Vuatria 
niappis geogi’aphicis distincta rerumque memorabilmra hi- 
storia, döminorum ordintim statutxm relatione illustrata. 
Yiennae 1723 tom. II. pag. 102. 
Herr Franz Ottokar vermählte sich mit Frau Klara Cäcilia, 
Herrn Johann Otto, Grafen von Ripdsmaul, k. geheimen Ra 
thes und Statthalters zu Grätz, und Frau Eleonora, Gräfin» 
von Dietrichstein, Tochter, geboren im Jahre 1664, und er 
zeugte mit selber vier Sohne und zwey Töchter, Herrn Konrad 
Sigismund, Frau Marie Eleonore, Herrn Leopold Ansgar, 
Herrn Gundacker, Herrn Friedrich, Frau M. Ernestine Joseph».
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.