Volltext: Geschichte des uralten und seit Jahrhunderten um Landesfürst und Vaterland höchst verdienten, theils fürstlich, theils gräflichen Hauses Starhemberg

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rath im Jahre 1619 zum Landeshauptmann eingesetzt, welches fr 
Unternehmen der Stände aber Kaiser Ferdinand II. höchst miß- L 
billigte, jedoch Herrn Sigmund Ludwig in der Art bestätigte, I< 
wie das nachfolgende denkwürdige kaiserl. Reskript, davon daö 3 
Originale bey denen Herrn Grafen von Pollheim vorhanden ist, e 
enthaltet. 
»Edler, lieber, getreuer, Wir haben aus Unsern Abgesand- v 
»ten, wie auch deinem gehorsamsten Schreiben gnädigst vernom- 
»111 en, was masten Du Dich aus Unser gnädigstes Begehren zur S 
»Administration der Landhauptmannschaft ob der Enns bis z» 2 
»der Huldigung gutwillig wollest gebrauchen lassen, welches dann t 
»Uns zum gnädigsten Gefallen gereichet, wann aber von Dir > 
»auch Anregung geschieht, wie das auch zugleich Dich die Stän- s 
»de darzu behandelt, also kommt Uns solches nicht unbillich sehr I 
»fremd vor, Sintemahl Wir der Stände Oeäuvtionsschrist, so r 
»UnS von unser Gesandten überschiket worden, berathschlagen 5 
»lasten, aber sie ehemal der Zeit noch nicht befinden können, daß * 
»die Stände ihr Vorhaben wider Unsere so lauther habende Ple- 1 
»nipotenz behaupten können, also versehen Wir Uns zu Dir gna- 
»digst, weil du sowohl, als deine Voreltern in der Treu gegen > 
»Unfern Haust bishero kontinuiret, du werdest dich in Nichts so < 
»zur Schmällerung Unserer königlichen Authorität und Reputation, i 
»wie auch Jnfringirung Unsers Haus Oesterreich Freyheit und Erb- 
»gerechtigkeiteu gereichen möchten, einlassen, im Fall Du um die 
»Administräzion auf Unser gnädigstes Begehren annehmen, und 
»die Ausfertigung in Unsern Nahmen, als in diesen Landen ge- 
»vollmächtigter thuen werdest, lassen wir uns solches gnädigst 
»gefallen, wollen es auch gegen Dir mit sonder Gnaden erken- 
»nen, und Uns zu Dir keines andern versehen, in Bedenken we- 
»der Landesfürst, viel weniger aber die Stände einiges Lands- 
»mitglied wider seinen Willen zu einigen Diensten nöthen, oder 
»ihnen solches mit Gewalt aufdringen werden können. Welches 
»Wir Dich hiermit zu deiner Nachrichtung gnädigst erinnern. 
»Bleiben Dir sonsten mit königlichen und Erzherzoglichen Gnaden 
»gewogen; geben in der Stadt Wien» den 21. April Anno 1619.« 
»Ferdinand.« 
Als im Jahre 1621 das Erzherzogthum ob der Enns von 
dem fürstlich Bayrischen Statthalteramte besetzt wurde, wurde 
Herr Sigmund Ludwig nebst andern vornehmen Landesmitglie-
	        
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