Volltext: Geschichte des uralten und seit Jahrhunderten um Landesfürst und Vaterland höchst verdienten, theils fürstlich, theils gräflichen Hauses Starhemberg

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welche an ihn nach Linz, wo er sich damahls aufhielt, gesandt 
wurden, um schleunige Hülfe, und um Lebensmittel ihn anzu- 
siehen, die Antwort gab: »Es wäre gar billig, daß sie jetzt eben 
»so Hunger litten, wie sie vor 22 Jahren Ihn, Ihren Herrn 
»und Landesfürsten ausstehen lassen,« so öffnete am 1. July 1485 
die Stadt Wien dem Könige Mathias als Ueberwinder die Tho 
re, welcher mit aller Herrlichkeit seinen Einzug in die kaiserl. 
Burg hielt. 
Im Jahre 1490 wurde dann Herr Bartholomä l. von Star 
hemberg zum kaiserl. Feldhauptmann in dem damahligen Lager 
vor Mölk gegen König Mathias Korvin von Ungarn ernennt. — 
Im Jahre 14L3 trug Herr Bartholomä bey dem Leichenbegäng 
nisse Kaisers Friedrichs zu Wien den Helm wegen des Landes 
ob der Enns. Gegen Ende des Jahres t5o6 reichten einige un 
zufriedene Bürger der Stadt Steyer, eine aus niehreren Punk 
ten bestehende, Klage wider ihren Rath ein. Selbe zu untersu 
chen, kamen zu Eingang deö Jahres 1507 der obriste Haupt 
mann, (welcher damahls Herr Wolfgang, Freyherr zu Poll- 
heim, Ritter des goldenen Vließes re. war) nebst dem Herrn 
Bartholomä von Starhemberg, Herrn Doktor Johann Furmayr 
und Herrn Georg von Seyseneck, Anwalt, nach Steyer. 
Merkwürdig ist das von Preuenhuber in seinen Annalen der 
Stadt Steyer angeführte Verzeichniß der Kosten, welche diese 
Kommission verursachte, die mehrere Wochen in Steyer zubrach 
te. Es lautet so: »Der erstgemeldte Obristhauptmann und ande 
re Kommiffarien sammt ihren Leuten und Rossen, verzehrten 
»allhier im Schloß, so lange sie in dieser Sach allda waren, 
»143 fl: 5 Schil. 20 Pf.; Fisch und Brod i8ff. 5 Schil. 5 Pf.; 
»die ihnen verehrte süsse Weine kosteten 36 fl. dem Landschreiber 
»gab man für seine Mühe 4 ff. seinem Schreiber Trinkgeld 1 ff. 
»um den kayserl. Bescheid - Tax 14 fl. der von Steyer Procura- 
»tores D Stephan und Meister Peter, verzehrten mit sammt 2 
»Pferden in 5 Wochen — 20 fl. 5 Schil. 22 Pf. und ward ih- 
»nen für ihre Mühe mehr nicht als 29 ff. verehrt, und wurde 
»doch alles zu grossen Dank angenommen und erkannt.« 
Im Jahre 1507 ernannte Kaiser Maximilian I. Herrn Bar 
tholomä von Starhemberg zu einem Rath und Regenten der 
Niederösterreichischen Lande. Nach dem im Jahre 1519 erfolg 
ten Tode Kaisers Maximilian I., errichteten die Stände des Lan
	        
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